Tierschutzbeauftragte Michaela Dämmrich: Ich will den Tieren eine Stimme geben
Landwirtschaftsminister Christian Meyer freut sich auf Zusammenarbeit – „Niedersachsen bleibt beim Tierschutz bundesweit Vorreiter“
HANNOVER. Verstärkung mit Signalwirkung: Michaela Dämmrich strebt an, sich als unabhängige Landestierschutzbeauftragte für das Wohl und die Rechte der Tiere in Niedersachsen einzusetzen und damit dem niedersächsischen Tierschutzplan weitere Impulse zu verleihen. „Ich will den Tieren eine Stimme geben“, sagte Dämmrich heute (Montag) bei ihrer Vorstellung durch Agrarminister Christian Meyer. Dämmrich ist wichtig, Veränderungen in der Nutztierhaltung zusammen mit der Landwirtschaft und dem Handel umzusetzen. „Niedersachsen bleibt beim Tierschutz bundesweit Vorreiter“, so der Minister.
Als eines ihrer Hauptziele nannte Dämmrich „eine gesetzlich geregelte Kennzeichnung von Milch und Fleisch unter Tierschutzgesichtspunkten“. Außerdem auf ihrer Agenda: die Förderung vorbildlicher Tierhaltung, die Umsetzung des wegweisenden Hundegesetzes mit dem Sachkundenachweis, der Verzicht auf nichtkurative Eingriffe bei Tieren und die Beendigung des Elends verwilderter Katzen durch Prävention.
Meyer sagte, er freue sich sehr, Dämmrich für den wichtigen Posten der Tierschutzbeauftragten gewonnen zu haben. „Wir werden die drängenden Themen im Tierschutz gemeinsam anpacken. Die ersten wichtigen Schritte auf diesem Weg sind unter anderem mit der Ringelschwanzprämie für den Verzicht auf das Schwanzkürzen bei Schweinen sowie mit dem Stopp des Schnabelkürzens bei Legehennen schon gemacht. Und für Moschusenten haben wir einen solchen verbesserten Tierschutz bekanntlich bereits erreicht“, so der Minister. Bei der Umsetzung einzelner Maßnahmen wolle er mit Dämmrich an einem Strang ziehen und in enger Abstimmung agieren. Vor ihrer Berufung in den Landesdienst sei Dämmrich als Amtstierärztin in Lübeck tätig gewesen und damit hervorragend qualifiziert für die Aufgaben der niedersächsischen Tierschutzbeauftragten.
Dämmrich ist froh, dass der Tierschutz „in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen ist und nach entsprechenden Vorgaben und neuen Wegen seitens der Politik verlangt“. Sie will vor allem den Austausch zwischen Tierhaltern, Tierschützern, Wirtschaft, Politik und Handel fördern. Diesen Dialog zur stetigen Verbesserung der Tierhaltung werde sie in den kommenden sechs Jahren in Niedersachsen mitgestalten. Als Tierschutzbeauftragte wird sie unter anderem zur Erarbeitung von Erlassen und Gesetzen zum Tierschutz in den Gremien des niedersächsischen Tierschutzplans mitwirken und Ansprechpartnerin für Tierschutzverbände, Wirtschaft, Landwirtschaft, Handel und Verbraucher sein.
Die Einrichtung der Stelle einer Tierschutzbeauftragten geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1995 zurück, entspricht dem Koalitionsvertrag und wurde im Dezember 2015 im Kabinett beschlossen. Bereits nach der vergangenen Landtagswahl waren sich SPD und Grüne einig, eine eigene unabhängige Stelle zu schaffen. Agrarminister Meyer: „Tierschutz hat in Niedersachsen bereits jetzt eine sehr hohe Relevanz. Um das Niveau noch weiter auszubauen, ist eine eigenständige, hauptamtliche Instanz notwendig. Mit der Ernennung von Michaela Dämmrich zur Tierschutzbeauftragten setzen wir ein weiteres Ausrufezeichen und zeigen, wie wichtig uns das Thema im Nutztierland Nummer Eins ist.“ Niedersachsen sei beim Tierschutz klarer Vorreiter im bundesweiten Vergleich und wolle das auch künftig bleiben.
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.05.2016
Ansprechpartner/in:
Manfred Böhling
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
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