Fach-Arbeitsgruppe Puten
Die Fach-Arbeitsgruppe Puten des Niedersächsischen Tierschutzplans für nachhaltige Nutztierhaltung hat am 07.06.2024 ihre Arbeit aufgenommen.
Der Fokus der Arbeit dieser Fach-Arbeitsgruppe wird die Weiterentwicklung der Anforderungen an die Haltung von Puten mit intakten Schnäbeln sein. In diesem Kontext soll auch das jüngste Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg, wonach die gängige Haltungspraxis in der Putenmast als tierschutzwidrig eingestuft wird, Berücksichtigung finden. Anhand eines Sachstandsberichtes soll zunächst geprüft werden, inwiefern die Anforderungen, die an die regelmäßige Tierkontrolle zur Überprüfung von Tierwohlindikatoren zu stellen sind, überarbeitet werden müssen. Über die Erarbeitung sogenannter Factsheets sollen die für Tierhalterinnen und Tierhalter relevanten Informationen in einer gebündelten und übersichtlichen Weise abgebildet werden.
Auch der tiergerechten Beleuchtung von Geflügelställen wird in Bezug auf das übergeordnete Ziel des Verzichts auf das Schnabelkürzen bei Puten eine hohe Relevanz beigemessen, sodass sich die Fach-Arbeitsgruppe auch diesem Thema widmen wird.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Fach-Arbeitsgruppe befassen wird, ist das tierschutzgerechte Fangen, Verladen, der Transport und das Entladen von Puten.
Darüber hinaus sollen Maßnahmen aufgezeigt werden, die geeignet sind, um die Tiergesundheit von Puten zu verbessern. Dabei soll insbesondere auch die Zucht der Tiere in den Blick genommen werden und Leitlinien zur Verbesserung der Tiergesundheit erarbeitet werden. In diesem Zusammenhang ist auch der Einsatz alternativer Herkünfte, sogenannter „Robustrassen“, zu prüfen.
Das Arbeitsprogramm umfasst außerdem die Befassung mit dem Zielkonflikt Tierwohl – Tierschutz – Nachhaltigkeit. In Hinblick auf die Entwicklung zukunftsweisender Haltungskonzepte („Stall der Zukunft“) bedarf es hierzu einer Abschätzung der Folgen und einer Lösung des Widerspruchs zwischen Tierwohlställen und den Regelungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes bzw. des Baurechts.
Die Fach-Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertreterinnen bzw. Vertretern des Deutschen Tierschutzbundes – Landestierschutzverband Niedersachsen e. V., des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Landvolks Niedersachsen – Landesbauernverband e. V., der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, von NEULAND e. V., der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft – Landesverband e. V., des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, des Niedersächsischen Landkreistags, von PROVIEH e. V., der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V., des Verbands der Fleischwirtschaft e. V. und von VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz in Deutschland zusammen. Als beratende Mitglieder werden die Landesbeauftragte für den Tierschutz des Landes Niedersachsen und der Vorsitzende des Tierschutzbeirats des Landes Niedersachsen zu den Sitzungen eingeladen.
Merkblatt zur Vermeidung von Hitzestress bei Puten
Fach-Arbeitsgruppe Puten