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Modellprojekt "Scheunenviertel"

Sonderquartiere in historischen Siedlungen in Niedersachsen (2008-2009)


Geplantes Beschilderungssystem in den Scheunenvierteln Bildrechte: ML
Geplantes Beschilderungssystem in den Scheunenvierteln

"Gemeinsam sind wir stark", war das Motto von 11 Scheunenvierteln in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die modellhafte Untersuchung (2009-2010) "Sonderquartiere in historischen Siedlungen in Niedersachsen" hat am Beispiel der regionalen Scheunenviertel der Aller-Weser-Hunte-Region eine Methodik entwickelt, wie sich interessante historische Siedlungsformen im ländlichen Raum zu einer Initiative zusammenschließen und in der Öffentlichkeit gemeinsam zur Steigerung des Interesses von Besuchern präsentieren können.

Das daraus entstandene Handbuch mit Arbeits-materialien steht andern Initiativen zur Verfügung.

Scheunenviertel wurden im 17. und 18. Jahrhundert in einigen Bereichen Norddeutschlands, in Hessen und in der Fränkischen Schweiz angelegt, um das Getreide oder Vieh in sicherer Entfernung zum Dorf geschützt vor Überschwemmungen und Feuerbrünste zu lagern. Die verschiedenen Schwerpunkte z.B. in Estorf: (Kultur und Fahrradscheune), Liebenau (Soziokultur), Harpstedt (Veranstaltungen, Ausstellungen), Ahlden (Landwirtschaft und Wohnnutzung), Hülsen (Denkmalpflege, Wissensvermittlung und Dorfkultur) bieten ein hohes touristisches und kulturelles Potenzial. Gemeinsam ist, dass es in der allen Fällen Ehrenamtliche sind, die sich um den Erhalt und die Nutzung dieses Kulturgutes kümmern.

Studenten der Universität Hannover erarbeiteten einen Kurzfilm zur Geschichte der Scheunenviertel. Auf der gemeinsamen getragenen Veranstaltung "Brennende Scheunen" in Estorf konnten über 400 Gäste begrüßt werden.

Zum Transfer der Erfahrungen ist ein Handbuch mit Arbeitshilfen für ähnliche Vorhaben herausgegeben worden. Es umfasst eine umfangreiche Zusammenstellung von Verfahrens- und Methodenblättern (Bestandsanalyse, Interview-Leitfaden, Organisationsstrukturen, Zeitpläne, Zielvereinbarungen und Zielerreichungsmatrix etc.). Sie sind für die verschiedenen Arbeitsschritte chronologisch mit ihrer Übertragbarkeit auf andere Verfahren beschrieben.

Das Projekt betrachtete den landesweiten Nutzen, den eine Förderung von Erhaltung und Entwicklung von Sonderquartieren in historischen Siedlungen im ländlichen Raum mit sich bringt.

Für die Scheunenviertel wurde erwartet, dass durch deren Vernetzung und die Entwicklung eines marktfähigen Profils

  • die jeweilige örtliche Situation,
  • die Möglichkeiten der Nutzbarmachung,
  • die öffentliche Wahrnehmung und
  • die Inwertsetzung der Scheunenviertel

gewinnen würden.

Im Verbund aus zehn Scheunenvierteln, zehn Gemeinden und sechs Landkreisen aus zwei Bundesländern (NRW, NDS) wurde diese Untersuchung durchgeführt.

Am Beispiel der regionalen Scheunenviertel der „Aller-Weser-Hunte-Region“ sollte eine Methodik entwickelt werden, wie sich interessante historische Siedlungsformen („Quartiere“) im ländlichen Raum zu einer Initiative zusammenschließen und in der Öffentlichkeit präsentieren können.

Es sind Scheunen an einem Weg zu sehen. Bildrechte: ML
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