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Agrarministerin Otte-Kinast: Niedersachsen hat besondere Verantwortung für die Zukunft der Landwirtschaft

Rundgang auf der Grünen Woche – „Nationale Nutztierhaltungsstrategie mit Niedersachsen“


HANNOVER/BERLIN. Premiere für Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast: Zum ersten Mal ist sie auf der Landwirtschaftsmesse „Internationale Grünen Woche“ (IGW) in Berlin dabei. Bei einem umfangreichen Messerundgang besuchte die Ministerin heute (Freitag) etliche Stände und führte Gespräche mit Verbänden, Unternehmen, Landwirten und Jägern. Zur Sprache kamen dabei Themen wie Tierwohl, Verbraucherschutz und Afrikanische Schweinepest. „Niedersachsen hat als Agrarland Nummer 1 eine besondere Verantwortung. Daher nutze ich Veranstaltungen wie die IGW, um Ideen und Standpunkte auszutauschen“, sagte die Ministerin. Zudem sei die IGW eine Gelegenheit, die Vielfalt der Landwirtschaft in den Fokus der Gesellschaft zu rücken.

Beim Tierwohl ist das niedersächsische Agrarministerium bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Der noch unter dem früheren Landwirtschaftsminister Gert Lindemann erarbeitete Tierschutzplan Niedersachsen kann auch auf Bundesebene als Blaupause dienen, so Otte-Kinast. Sie bekannte sich zu den Zielen des Tierschutzplanes. „Gerade bei der Fortentwicklung der Nationalen Nutztierhaltungsstrategie sind die in Niedersachsen gemachten Erfahrungen von großem strategischen Wert“, so die Ministerin. Deshalb plädiere sie auch dafür, Niedersachsen bei deren Fortentwicklung einen Platz am Runden Tisch einzuräumen.

Als ehemalige Landesvorsitzende des Landfrauenverbandes Niedersachsen liegen Otte-Kinast Verbraucherschutz und Verbraucherbildung besonders am Herzen. „Aus erfolgreichen Projekten der Landfrauen wie etwa ‚Kochen mit Kindern‘ weiß ich aus praktischer Erfahrung, wie wertvoll besonders die frühkindliche Bildung in Ernährungsfragen ist“, sagte sie. „Mein Ziel, das Thema Ernährung in Schulen zu stärken, ist bei ersten Gesprächen mit Verbraucherschutzverbänden auf offene Ohren gestoßen“, sagte Otte-Kinast. „Darüber bin ich sehr froh. Denn wir müssen Probleme wie Diabetes und Fettleibigkeit besonders ernst nehmen und über Ursachen und Folgen rechtzeitig informieren.“ Schließlich sei Verbraucherbildung effektiver Verbraucherschutz, so die Ministerin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) habe mit ihren Ernährungs-Empfehlungen eine sehr gute Grundlage an Wissen geschaffen, an der sich Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas oder Kantinen orientierten sollten. Otte-Kinast: „Zugleich will ich den Dialog zu Ernährungsfragen mit den Krankenkassen wesentlich stärker als bislang vorantreiben.“

Weitere Themen, die beim IGW-Rundgang der Ministerin zur Sprache kamen, waren die Nährstoffproblematik sowie die Afrikanische Schweinepest (ASP). „Wir müssen die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen anders und besser verteilen. Die Dänen sind uns da ein gutes Stück voraus. Vor allem gilt es, den Einsatz von Mineraldüngern erheblich zu reduzieren“, so die Ministerin. Was die hochinfektiöse ASP anbelangt, machte Otte-Kinast deutlich, dass Niedersachsen derzeit alle notwendigen Vorkehrungen treffe, um auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet zu sein. „Die Mittel für Prävention und Sofortmaßnahmen im Falle eines ASP-Ausbruchs sind beantragt“, so Otte-Kinast. „Ohne die Mithilfe von Jägerschaft, Kommunen und Landwirten geht es aber nicht.“ Sie setze vor allem darauf, dass die angestrebten finanziellen Anreize für Jäger zu einer Intensivierung der Schwarzwildjagd führen. Auch die Fallwildsuche solle verstärkt werden. Gerade für Niedersachsen wäre ein Ausbruch der ASP mit dramatischen wirtschaftlichen und auch tierschutzrelevanten Folgen verbunden. „Wir tun alles, damit es nicht so weit kommt, wappnen uns aber auch für den Eintrittsfall“, sagte die Landwirtschaftsministerin.

Bei ihrem Eröffnungsrundgang nahm sich die Landwirtschaftsministerin für die Niedersachsen-Halle (Halle 20), in der mehr als 50 Aussteller für Abwechslung sorgen, besonders viel Zeit. „Neben Klassikern wie Kartoffeln aus der Heide und Obst aus dem Alten Land habe ich beeindruckende Ideen und Projekte kennengelernt“, sagte Otte-Kinast. „Vom Food-Start-Up über die regionale Brauerei bis hin zur Tourismusförderung im ländlichen Raum: Niedersachsens grüne Branche ist bunt und kreativ.“ Besonders blumig wurde es am Stand der Landesgartenschau, die ab Mitte April 2018 in Bad Iburg bei Osnabrück stattfinden wird. „Das macht große Lust auf den Frühling“, so die Ministerin, die diesen Termin schon fest in ihrem Kalender eingetragen hat.

Neben dem Rundgang entlang der Stände fanden am Vormittag auch Gespräche mit diversen Verbänden statt, darunter der Deutsche Forstwirtschaftsrat, der Deutsche Imkerbund, die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker, die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen, der Bundesverband praktizierender Tierärzte, der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik sowie der Bund der Deutschen Landjugend. Am Abend standen dann Empfänge beim Deutschen Tierschutzbund, dem Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium sowie dem Verband Neuland an. Zur Internationalen Grünen Woche, die noch bis zum 28. Januar dauert, werden rund 400.000 Besucher erwartet. 1.660 Aussteller aus 66 Ländern sind vertreten.

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.01.2018
zuletzt aktualisiert am:
28.03.2018

Ansprechpartner/in:
Leonie Steger

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Zweite Stellvertretende Pressesprecherin
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2135
Fax: 0511-120-2382

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