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Die neue Lust aufs Landleben wecken

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast startet heute ML-Sommertour


Hannover. Die neue Lust aufs Landleben steigt nicht erst durch die Pandemie. Niedersachsens Dörfer locken mit attraktiven Projekten zum Leben und Arbeiten. Was bedeutet das konkret in der Umsetzung? Drei Tage lang schaut sich Barbara Otte-Kinast, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Ergebnisse erfolgreicher Regionalentwicklung an. Unter dem Motto „Neues Leben in alten Mauern“ findet vom 20. bis 22. Juli die ML-Tour statt. Zwischen Amt Neuhaus im Osten und Zetel im Nordwesten lernt sie sechs Projekte der Dorfentwicklung kennen. Um die Kommunen zu unterstützen, stellt das Land Niedersachsen diverse Programme, Fördermöglichkeiten und Planungsinstrumente zur Verfügung. „Wir unterstützen gerne die Pläne mit finanziellen Mitteln. Entscheidend kommt es aber auf die Menschen vor Ort an, damit aus einem geförderten Projekt auch ein Erfolg wird“, betonte Ministerin Otte-Kinast.

Start ist am heutigen Dienstagmittag in Zernien (Lüchow-Dannenberg). Dort empfängt Bürgermeister Heinz Schulz am neuen Dorfgemeinschaftshaus. Das Gebäude fungiert nun als Begegnungsstätte für die Einwohner aus den 17 Ortsteilen.

Nächste Station ist am Mittwoch, 21. Juli, das Archezentrum in Amt Neuhaus (Lüneburg). Ministerin Barbara Otte-Kinast besucht das Informationshaus im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Die Dauerausstellung dort beschreibt auch alte Nutztierrassen und Nutzpflanzen. „Wir müssen dieses wertvolle Kulturgut erhalten, was am besten gelingt, wenn es auch regelmäßig auf dem Speiseplan landet“, so der Hinweis der Ministerin.

Frank Soetbier erwartet Ministerin Otte-Kinast danach in Scharmbeck bei Winsen/Luhe. Dort steht seine gläserne Backstube, in der Besucher direkt aus dem danebenliegenden Café den Arbeitsprozess verfolgen können. Soetbier arbeitet mit zwölf Landwirten aus der Region zusammen, die ihm Mehl, Eier, Obst oder Kaffee liefern. „Das Konzept ist beeindruckend, weil hier zum einen regionale Wertschöpfungsketten geschaffen wurden und zum anderen volle Transparenz gelebt wird“, stellte Ministerin Otte-Kinast fest.

Ein mehrfach ausgezeichnetes Denkmal ist die nächste Station: die Wassermühle in Karoxbostel. Das baufällige Gebäudeensemble wurde vom eigens gegründeten Verein bis 2017 aufwändig saniert. Ministerin Barbara Otte-Kinast eröffnet gemeinsam mit Bürgermeisterin Martina Oertzen die neue Attraktion „Doras Garten“. Der Kultur- und Mitmachgarten wurde als Umweltbildungsangebot gefördert. Die Mühle dient auch als außerschulischer Lernstandort.

Die älteste Hofstelle in Hassendorf bei Rotenburg/Wümme ist der Zürnshof. Mit Hilfe von Bundes- und Landesmitteln entstand ein Seminarhaus. Der ehemalige Schweinestall dient als Gästehaus für Touristen und Seminarteilnehmer.

Donnerstag, 22. Juli, beginnt mit dem „Gelben Band“. Ministerin Barbara Otte-Kinast unterstützt die Mitmachaktion für mehr Lebensmittelwertschätzung. Auf einer Streuobstwiese in Munderloh bringt sie ein „Gelbes Band“ am Stamm an. Die Botschaft bedeutet: Hier kann jeder kostenlos pflücken. Die Idee des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) aus Oldenburg wird schon zum zweiten Mal umgesetzt.

Nächste Station ist die „Alte Dorfschule“ in Hatterwüsting. Auf dem Gulfhof von 1850 gab es später eine Bäckerei mit Kolonialwarenladen. Jetzt dient das sanierte Gebäude als Seminarhaus. Er wird unter anderem von jungen Firmen genutzt. „Das ist ein ganz tolles Beispiel für Netzwerke und Digitalisierung. „Hier wurde eine attraktive Arbeitsumgebung geschaffen, die am Ende auch neue Bewohner aufs Land zieht“, lobte Ministerin Barbara Otte-Kinast die Initiative.

In Zetel wurde 2015 die Neuapostolische Kirche 2015 an den Turn- und Sportverein Zetel verkauft. Dieser entwickelte daraus eine Bewegungs- und Begegnungsstätte. Unterstützung gab es dabei durch ein Regionales Entwicklungskonzept im Rahmen eines Leader-Projektes.

Den Abschluss der ML-Tour 2021 bildet ein Besuch im Neuenburger Urwald. Dort sind uralte mächtige Eichen charakteristisch. Wie diese mit Trockenheit und Borkenkäfer klarkommen, erläuterten Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten (NLF).

Hintergrund:

Maßnahme EU-Ansatz 2014 -2022 davon ausgezahlt GA-Ansatz bis 2022 davon ausgezahlt Landesmittel ausgezahlt Anzahl Vorhaben abgerechnet

Dorfentwicklung

187,5 64,7 225,0
146,6
0,0 4.447
Basisdienstleistung 75,3 22,0 20,0 8,8 0,0 164
Tourismus 28,0 8,3 20,0 13,1 0,0 292
Kulturerbe 19,0 8,6 0,0 0,0 1,8 170
KU 19,0 0,0 15,0 5,4 0,0 67

(GA = Gemeinschaftsaufgabe;
KU = Kleinstunternehmen der Grundversorgung)


Die Verlängerung der EU-Förderperiode 2014 – 2020 um zwei Jahre bis 31.12.2022 hat für die o.g. Maßnahmen noch einmal einen erheblichen EU-Mittelzuwachs bewirkt, bei Basisdienstleistungen und Tourismus z.B. 100 Prozent. Daher wirken die bisher ausgezahlten EU-Beträge im Verhältnis gering. Der Großteil der bisher nicht ausgezahlten Mittel ist zu großen Anteilen bereits mit Zuwendungsbescheiden gebunden. So sind z.B. vom 01.01. bis 30.06.2021 in den o.g. Maßnahmen 1.264 neue Vorhaben bewilligt worden.


Die hohen Mittelansätze in der GA sind auf den seit 2019 bestehenden GAK-Sonderrahmenplan zurückzuführen.


  Bildrechte: ML

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.07.2021
zuletzt aktualisiert am:
23.07.2021

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2136
Fax: 0511/120-2382

http://www.ml.niedersachsen.de

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