Ehrenamtliches Engagement für den Wald ausgezeichnet

Hannover. An drei Preisträger hat am heutigen Mittwoch Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte die Niedersächsische Forstmedaille für Verdienste um den niedersächsischen Wald verliehen. Die Medaillen haben Heinrich Pape aus Braunschweig und Lars Kasper aus Rosdorf im Landkreis Göttingen erhalten sowie posthum Prof. Dr. Hans-Jürgen Otto aus Wedemark-Berkhof, Region Hannover, vertreten durch seine Ehefrau Dr. Christa-Marie Otto.

Forstministerin Miriam Staudte bei der Übergabe der Medaillen im Forstministerium: „Das Erleben der Natur und persönliches Engagement im Wald stärkt das Wissen und die Verantwortung für unsere natürliche Umwelt. Ich freue mich jedes Jahr, diese Auszeichnung an Menschen wie Sie zu überreichen: Menschen, die sich für den niedersächsischen Wald und damit für die Gesellschaft einsetzen. Für dieses Engagement bedanke ich mich herzlich.“

Heinrich Pape aus Braunschweig engagiert sich seit Jahrzehnten für den Wald. Er setzt sich als Waldbotschafter für die nachhaltige Nutzung und den Schutz des Waldes ein und unterstützt waldpädagogische Veranstaltungen mit Schulklassen und Jugendgruppen. Heinrich Pape ist außerdem Initiator eines Schulwaldprojektes der Forstgenossenschaft Mascherode mit einer örtlichen Grundschule.

Lars Kasper ist Initiator und Leiter des Projekts „Wald und Wiese“ von der Sicherungsverwahrung der Justizvollzugsanstalt Rosdorf. Aus Uferbereichen von Waldbächen wurden Fichten entfernt sowie Stollen als Winterquartiere für geschützte Fledermäuse vorbereitet. Das gemeinnützige Engagement der Menschen aus der Sicherungsverwahrung dient dem Wald sowie dem Natur- und Artenschutz. Gleichzeitig unterstützt das Projekt die Vollzugsziele und motiviert die Beteiligten durch eigenes Handeln, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen.

Der im Jahr 2017 verstorbene Prof. Dr. Hans-Jürgen Otto wird zur Würdigung seiner Lebensleistung als Vordenker und Wegbereiter der ökologischen Waldentwicklung in Niedersachsen und sein Schaffen für die deutsch-französische Verständigung geehrt. Auf der Grundlage seines Wirkens beschloss das Landeskabinett im Jahr 1991 das Regierungsprogramm „Langfristige ökologische Waldentwicklung“, kurz LÖWE. Das niedersächsische LÖWE-Programm ist bis heute Maßgabe für den Landeswald und zudem Grundlage der waldbaulichen Förderung in Niedersachsen. Auf Initiative von Hans-Jürgen Otto gründete sich außerdem vor 60 Jahren das deutsch-französische Forstkolloquium mit jährlich wechselnden Treffen in beiden Ländern zum Austausch von beruflichen und kulturellen Themen.

Hintergrund:

Die Niedersächsische Forstmedaille wird seit 2011 – dem Internationalen Jahr der Wälder – vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) vergeben. Bislang wählte die siebenköpfige Jury 28 Preisträgerinnen und Preisträger aus. Zu den bislang prämierten Projekten zählen unter anderem Waldpädagogik, Umweltbildung und Waldkindergärten, Verdienste um Landeskultur, Naturschutz und Erholung, ökologische Waldentwicklung sowie die Stärkung der Forstwirtschaft im Privat- und Genossenschaftswald. Dabei wird insbesondere das Ehrenamt gewürdigt.

Die niedersächsische Waldfläche beträgt 1,2 Millionen Hektar und wird zu knapp 60 Prozent privat bewirtschaftet. Der nachhaltig bewirtschaftete Wald liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, ist Arbeitsplatz und Einkommensquelle und von herausragender Bedeutung für den Klimaschutz, die Biodiversität, den Landschaftswasserhaushalt und das Lokalklima. Der Wald ist auch Freizeit- und Erholungsraum für viele Menschen.