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Fachkräfte gewinnen, Tiergesundheit im ländlichen Raum sichern

Niedersachsen setzt sich für beschleunigte Anerkennungsverfahren ausländischer Tierarztausbildungen ein


Berlin. Wie können die Anerkennungsverfahren ausländischer Tierarztausbildungen beschleunigt werden? Niedersachsen setzt dabei auf Digitalisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen, um hohe Antragszahlen zu bewältigen, sowie mehr Kenntnis – statt dokumentenbasierte Prüfungen. Dies sieht eine niedersächsische Bundesratsinitiative vor, die heute, 14. Februar 2025, eingebracht wurde. Die derzeitige dokumentenbasierte Gleichwertigkeitsprüfung von Tierarztausbildungen aus Drittstaaten – Länder außerhalb der Europäischen Union – erfordert die Bewertung einer Vielzahl von Unterlagen, wie insbesondere Prüfungsbescheinigungen, aber auch Lehrpläne, Stundentafeln oder ähnliches in amtlich beglaubigter Übersetzung. Dadurch dauert die Prüfung häufig sehr lange und bedeutet einen großen Arbeitsaufwand für die Berufszulassungsstellen wie der Tierärztekammer Niedersachsens. Zugleich muss der hohe Ausbildungsstand in der Tierärzteschaft auch weiterhin sichergestellt sein. Dafür müssen gesetzliche Grundlagen für die entsprechenden Anerkennungsverfahren angepasst werden.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte:

„Der Fachkräftemangel ist nicht nur in der humanmedizinischen Versorgung in den ländlichen Regionen Niedersachsens ein Problem. Immer mehr Tierarztpraxen schließen im ländlichen Raum. Dabei ist der Bedarf besonders auf dem Land, wo die meisten Nutztiere gehalten werden, besonders groß, beziehungsweise tierärztliche Aufgaben sind für die Tiergesundheit und das Tierwohl unabdingbar. Mit unserer Bundesratsinitiative möchten wir mehr Tempo in die oft langwierigen Anerkennungsverfahren ausländischer Tierarztausbildungen bringen, zum Beispiel durch Kenntnisprüfungen statt durch die Prüfung von Dokumenten, die viele auf ihrer Flucht nicht mitnehmen konnten oder die aus ihren Herkunftsländern nicht nachgeschickt werden können. Mit unserer Initiative zielen wir darauf ab, dass Niedersachsen auch in Zukunft bei den vielfältigen tierärztlichen Leistungen – auch im öffentlichen Veterinärwesen – gut aufgestellt ist. Schließlich bedeuten gesunde Tiere auch gesunde Menschen, es geht um die Futter- und Lebensmittelsicherheit“.

In den vergangenen Jahren haben sich die Antragszahlen von Tierärztinnen und Tierärzten mit ausländischer Ausbildung nahezu verdoppelt, in 2018 wurden deutschlandweit 198 Anträge gestellt, in 2023 waren es 423. Dies bestätigt den bundesweiten Trend hinsichtlich der steigenden Anerkennung von Berufsqualifikationen insgesamt aus Drittstaaten. 2023 entfielen nach Angaben des BIBB-Anerkennungsmonitoring rund 41.600 Anträge (86 %) auf Berufsqualifikationen (Approbationsberufe) aus Drittstaaten, das waren 9.200 Anträge mehr im Vergleich zum Vorjahr (+28 %). Insgesamt werden aufgrund der Altersstruktur in den nächsten 10 Jahren bundesweit mindestens 3.000 Niedergelassene ausscheiden.


Rede von Ministerin Miriam Staudte im Bundesrat: 1051. Sitzung, TOP 21


Ministerin Staudte spricht im Bundesrat   Bildrechte: © Bundesrat | Steffen Kugler
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte im Bundesrat
Ministerin Staudte im Gebäude des Bundesrates in Berlin   Bildrechte: Martin Hofstetter

Ministerin Miriam Staudte im Bundesrat

Bild zeigt das Gebäude des Bundesrates im Winter   Bildrechte: Bundesrat | Steffen Kugler

Bundesrat in Berlin

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.02.2025

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