Landwirtschaftsminister Meyer: Niedersachsens Tierschutzplan als Roadmap für Deutschland
Beirat des Bundesagrarministeriums fordert radikale Wende beim Tierschutz – Gremium begrüßt niedersächsische Ringelschwanzprämie
HANNOVER. Das heute (Mittwoch) vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik (WBA) beim Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) vorgelegte Gutachten zur Nutztierhaltung lässt aus Sicht von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer nur einen Schluss zu: „Die Analysen sind eindeutig, die Empfehlungen unmissverständlich. Der Sachverständigenrat fordert eine radikale Wende beim Tierschutz und bestätigt damit eindrucksvoll Niedersachsens Tierschutzplan.“
Meyers Forderung: „Der Bund und sein Agrarminister Christian Schmidt sollten endlich einsehen, dass Niedersachsen längst dabei ist, all das umzusetzen, was der BMEL-Beirat fordert. Herr Schmidt sollte schnellstmöglich den niedersächsischen Tierschutzplan mit seinen Maßnahmen und Zeitzielen als Roadmap für den Bund übernehmen.“
In der Tat kommt der WBA in seinem 425 Seiten starken Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ zu bemerkenswerten Schlussfolgerungen. So hält das Gremium unter dem Vorsitz von Professor Dr. Harald Grethe von der Universität Hohenheim „die derzeitigen Haltungsbedingungen eines Großteils der Nutztiere für nicht zukunftsfähig“ und rät gar, „eine neue Kultur der Erzeugung und des Konsums tierischer Produkte einzuleiten“. Das Fazit des BMEL-Beirats: „Dem WBA ist bewusst, dass die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen tiefgreifende Änderungen in der Nutztierhaltung erfordert.“
Nach den Worten von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer „spiegelt das Experten-Gutachten den überall zu beobachtenden gesellschaftlichen Wandel bei Tierschutz und Lebensmittelproduktion wider. Die rot-grüne Landesregierung hat das von Anfang an ernst genommen“, so der Minister. „Die Gutachter beflügeln Niedersachsens Weg der sanften Agrarwende. Wir brauchen dazu das Kombi-Paket aus staatlichen Fördermaßnahmen, deutlicherer Kennzeichnung von Lebensmitteln und verstärkter Einbindung des Handels.“
Meyer wies insbesondere auf die Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats hin, EU-Fördermittel von der ersten Säule der Direktzahlungen an die Landwirte in die zweite Säule mit Fördergeldern unter anderem für den ländlichen Raum, Agrarumweltmaßnahmen sowie Tierschutzprogrammen umzuschichten. „Genau das praktizieren wir in Niedersachsen, indem wir erstmalig zum Beispiel einen millionenschweren Tierschutz-Fördertopf installiert haben“, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister. Was Meyer besonders am Gutachten erfreut: „Der WBA schlägt vor, nicht nur verbesserte Haltungsbedingungen etwa durch Reduzierung der Besatzdichte zu fördern, sondern auch tierbezogene Erfolgskriterien. Explizit fordern und unterstützen die Wissenschaftler in ihrem Gutachten in dem Zusammenhang die von Niedersachsen geplante Ringelschwanz-Prämie für unversehrte Schwänze bei Schweinen“, so der Minister. „Damit begrüßen die Wissenschaftler ausdrücklich unsere Honorierung anhand von Tierschutzindikatoren. Das macht uns Mut, auf unserem Weg voranzuschreiten.“
Artikel-Informationen
erstellt am:
25.03.2015
Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82