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Meyer und Wenzel setzen Impulse für Landwirtschaft und Natur in der Emsregion

„Grünland schützen und Weidetierhaltung fördern“


HANNOVER. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer und Umweltminister Stefan Wenzel wollen mit einem gemeinsamen Programm „Grünland schützen – Weidetierhaltung fördern“ Impulse für Landwirtschaft und Naturschutz in der Emsregion setzen. Drei Bausteine sollen für die Stärkung dieser beiden Bereiche sorgen: die Aufstockung eines ambitionierten, bereits gestarteten Weidemilchprogramms, eine millionenschwere mit EU-Geldern gespeiste Grünlandförderung sowie die Förderung regionaler Milchprodukte.

Dieses Konzept sieht nach einer Marktanalyse die Unterstützung einer regionalen Molkereistruktur und die Entwicklung von Marketingstrategien vor. Die Finanzierung ist unter anderem aus Mitteln der EU-Grünlandförderung und Fördermaßnahmen im Bereich Verarbeitung und Vermarktung geplant. Es sollen im Dialog mit der regionalen Landwirtschaft, Molkereien und Vermarktern auch zusätzliche Landesmittel in ein regionales Weidemilchprogramm investiert werden. „Mit unserer Idee wollen wir praktisch unter Beweis stellen, dass mehr Grünland-, Tier- und Naturschutz ein positiver Standortfaktor und Gewinn auch für die örtliche Landwirtschaft sein können“, heißt es in einer Erklärung der beiden Minister zur Vorstellung des Programms heute (Freitag) in Hannover.

Die Grünlandwirtschaft in der Emsregion sei ein historisch wichtiger Bestandteil der hiesigen Milchwirtschaft, sagte Umweltminister Stefan Wenzel. Durch den Wegfall der Milchquote ab April und zu befürchtenden weiter sinkenden Milchpreisen könnten Betriebe unterhalb einer bestimmten Größe in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Damit würden die Weidehaltung und die Dauergrünlandnutzung immer schwerer. Die Ausweisung von Vogelschutz- und FFH-Gebieten schaffe weitere Herausforderungen, genauso wie die Erfordernisse für den Masterplan Ems. „Die bessere Vermarktung eines regionalen Qualitätsproduktes, zum Beispiel unter dem Motto „Weidemilch ohne Gentechnik“, könnte diese Ausgangssituation zu einer Win-Win-Strategie für Naturschutz und Landwirtschaft führen“, sagten Wenzel und Meyer. Dafür sollen jetzt unter Einbindung aller landwirtschaftlichen Verbände in der Region die notwendigen Entwicklungsschritte erarbeitet und Förderinstrumente entwickelt werden. Inwieweit über eine Richtlinie des Umweltministeriums die Vermarktung von Produkten aus Naturschutzbereichen gefördert werden kann, wird geprüft.

Die neue vom Agrarministerium geplante Grünlandförderung für benachteiligte Gebiete, im Fachjargon auch Ausgleichszulage (AGZ) genannt, bedeutet erhebliche Fördermittel für die Milchregion Weser-Ems. „Fast 100 Millionen Euro stehen als Prämie für Grünland zur Verfügung“, sagte Minister Meyer. „Fast zwei Drittel des niedersächsischen Grünlandes zählt dazu, und darunter fällt auch der Großteil der Emsregion.“ Die AGZ bedeutet eine nach Betriebsgrößen in drei Stufen gestaffelte Förderung: bis 30 Hektar sowie von 31 bis 50 und 51 bis 100 Hektar. Profitieren sollen die Landwirte in der Emsregion noch von einem anderen Vorhaben: dem im vergangenen Jahr gestarteten Weidemilchprogramm des Landes. „Wir machen ein zusätzliches Angebot an die Emsregion. Denn wir wollen das Weidemilchprogramm mit Mitteln aus anderen Fördertöpfen untermauern, umsetzen und aufstocken“, so Meyer und Wenzel.

Bislang stehen im niedersächsischen Weidemilchprogramm insgesamt rund 275.000 Euro zur Verfügung. Beteiligt sind das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen sowie die Georg-August-Universität Göttingen. Ein Ziel des dreijährigen Projekts: Auf wissenschaftlicher Grundlage sollen die Vorteile der Weide auch im Rahmen der Vermarktung herausgestellt werden. „Denkbar ist ein eigenes Label wie zum Beispiel gentechnikfreie „Ems-Weidemilch“, die am Markt zusammen mit regionaler Vermarktung höhere Preise erzielen dürfte“, sagte Meyer. „Das kann viele bäuerliche Grünlandbetriebe gerade nach dem ab April geltenden Ende der EU-Milchquote unterstützen und zusätzliche Einkommen generieren“, so der Landwirtschaftsminister. Nach Marktstudien der Uni Göttingen kann bei Weidemilch mit bis zu zehn Cent höheren Erzeugereinkommen pro Liter Milch gerechnet werden. „Grasende Kühe dürfen jedenfalls nicht zum Auslaufmodell werden“, sagte Meyer. Deshalb sei das geplante Projekt nicht nur für landwirtschaftliche Betriebe und Umwelt, sondern auch für den Tourismus „ein wichtiger Standortfaktor“, fügte Wenzel hinzu.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
13.03.2015

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

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