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Ministerin im Gespräch mit Öko-Klasse zur Zukunft der landwirtschaftlichen Ausbildung

Agrarministerin Staudte besucht Kampfelder Hof zur Woche der beruflichen Bildung


Hemmingen-Hiddestorf. Welche Rolle spielt der ökologische Landbau in der landwirtschaftlichen Ausbildung? Diese Frage stand gestern im Mittelpunkt eines Besuchs von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte mit Schülerinnen und Schülern der „Öko-Klasse“ der Justus-von-Liebig-Schule auf dem Kampfelder Hof in Hemmingen-Hiddestorf (Region Hannover). Gemeinsam mit Lehrkräften, der Schulleitung und Auszubildenden der Ökoklasse und konventionellen Betrieben besichtigte die Ministerin den Öko-Betrieb im Rahmen der „Woche der beruflichen Bildung“ und informierte sich über die Lehrinhalte der Schule.


Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Einen eigenen Berufsabschluss zur Öko-Landwirtin und zum Öko-Landwirt gibt es in Deutschland derzeit nicht. Umso wichtiger ist es, dass die ökologische Landwirtschaft für interessierte Auszubildende einen festen Platz im Lehrplan hat. Die ,Öko-Klasse‘ der Justus-von-Liebig-Schule gibt landwirtschaftlichen Auszubildenden die Möglichkeit ihren Fokus im dritten Lehrjahr auf den Ökolandbau zu setzen. Diese Spezialisierung in der Ausbildung ist eine wichtige Grundlage für den Ausbau des Ökolandbaus in Niedersachsen.


Grundsätzlich durchlaufen in Deutschland alle Auszubildenden zum Landwirt und zur Landwirtin eine dreijährige landwirtschaftliche Ausbildung im dualen System, also mit einer theoretischen Ausbildung in der Berufsschule und der betrieblichen Praxis auf einem Ausbildungsbetrieb. Das Besondere im Lehrplan der Justus-von-Liebig-Schule: Die Schule bietet angehenden Öko-Landwirtinnen und -Landwirten bereits seit Ende der 1990-er-Jahre im dritten Ausbildungsjahr einen speziellen Unterricht in Form einer „Öko-Klasse“ an. Die Auszubildenden arbeiten dann zwar auf ökologischen Betrieben, werden jedoch auf den allgemeinen Abschluss als Landwirtinnen und Landwirte vorbereitet. Exkursionen und Feldbegehungen runden den Theorieunterricht ab.


Öko-Landwirtschaft in Niedersachsen:

Der Ausbau der Ökolandwirtschaft hat für die Landesregierung einen hohen Stellenwert und wird mit einer Reihe an Maßnahmen unterstützt. Mit der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von nicht investiven Projekten im ökologischen Landbau (Richtlinie Ökolandbau) wird die Branche mit insgesamt 1,4 Millionen Euro jährlich unterstützt. Dass die Förderungen fruchten, zeigt das stetige Wachstum: Wurden im Jahr 2021 noch 143.204 Hektar und in 2022 147.931 Hektar landwirtschaftlicher Fläche ökologisch bewirtschaftet, waren es in 2023 bereits 154.033 Hektar. Das entspricht einem Wachstum in drei Jahren von knapp 11.000 Hektar, bzw. knapp 8 Prozent. Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen lag zuletzt bei 6 Prozent. Sank in Deutschland trotz steigender Bewirtschaftungsfläche die Zahl der landwirtschaftlichen Biobetriebe in 2023 erstmals leicht, konnte Niedersachsen mit einem Plus von 41 Betrieben auf jetzt 2.646 bzw. 7,8 Prozent weiter wachsen.


Landwirtschaftliche Ausbildung:

Die Zahl der Auszubildenden zur Landwirtin und zum Landwirt lag in Niedersachsen 2024 insgesamt bei 1.855 Auszubildenden (2023: 1.780). Das umfasst konventionelle und ökologische Betriebe.


Über den Kampfelder Hof:

Der Kampfelder Hof hat bereits 1992 auf ökologischen Landbau umgestellt. Auf der Fläche werden Getreidesorten wie Dinkel, Weizen und Roggen angebaut sowie Kartoffeln und Möhren. Außerdem verfügt der Hof über eine Hofkäserei, die die Milch der eigenen Kuhhaltung verarbeitet, einen Hofladen für das Gemüse und eine Hofbäckerei.


  Bildrechte: ML
Ministerin Miriam Staudte auf dem Kampfelder Hof im Gespräch mit dem Sohn der Hofleitung Peer Baxmann (links), sowie Auszubildenden und Lehrkräften der Justus-von-Liebig-Schule.

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.03.2025

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