Moorbodenschutz in Niedersachsen gemeinsam voranbringen
Koordinierungszentrum geht an den Start – Ministerin Staudte: „Standort in Oldenburg ideal“
Hannover/Oldenburg. Das Niedersächsische Koordinierungszentrum Moorbodenschutz nimmt ab sofort seine Arbeit auf. Das Startsignal erfolgte am heutigen Mittwoch mit einer Auftaktveranstaltung in Oldenburg. Das Koordinierungszentrum ist aufgrund des zentralen Standorts in Niedersachsens Moorregionen als Stabsstelle beim Landesbeauftragten des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems in Oldenburg angesiedelt. Die neue Einrichtung startet mit vier Mitarbeitenden und wird landesweit tätig sein.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Mit dem Koordinierungszentrum Moorbodenschutz stärkt Niedersachsen die Effektivität der bestehenden Strukturen, damit eine klimaschonendere Nutzung in den Moorregionen vorangetrieben wird. Mit bis zu 500.000 Euro an Landesmitteln jährlich haben wir als Landwirtschaftsministerium die Basis für langfristige Verlässlichkeit dieser Institution geschaffen. Klar ist: Nur gemeinsam mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren können wir den Moorbodenschutz in Niedersachsen voranbringen. Dafür ist der zentrale Standort für Niedersachsens Moorregionen in Oldenburg ideal. Ich freue mich, dass die im niedersächsischen Koalitionsvertrag angekündigten neuen Strukturen nun an den Start gehen und bin zuversichtlich, dass wir viel für den Klimaschutz erreichen können.“
Nikolaus Jansen, Landesbeauftragter (ArL) Weser-Ems: „Das Koordinierungszentrum Moorbodenschutz ergänzt und erweitert die Kompetenzen, die das ArL Weser-Ems in den vergangenen Jahren in Sachen Moor bewiesen hat. Wir haben dafür kompetente Mitarbeiter einwerben können, die die Landwirte der Region und landesweit fachlich beraten und ihnen bei der Umsetzung klimaschonender Bewirtschaftungstechniken zur Seite stehen werden. Und wir werden uns darum kümmern, dass die Fachleute auf dem Gebiet des Moorschutzes so optimal wie möglich vernetzt werden und an der großen Aufgabe Emissionsminderung von Treibhausgasen zusammenarbeiten.“
Im Fokus der Arbeit des Koordinierungszentrums steht die Unterstützung und Begleitung der Moorregionen. Um die Treibhausgas-Emissionen aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung zu verringern, sollen standortangepasste Bewirtschaftungskonzepte und -maßnahmen geprüft, entwickelt und umgesetzt werden. Dabei kommt der Mitwirkung der regionalen Akteurinnen und Akteure eine erhebliche Bedeutung zu.
Zu den Kernaufgaben des Koordinierungszentrums zählen:
- Vernetzung und Kooperation: Die Stelle fördert die Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten, bzw. Fachinstitutionen, um Wissen und Kompetenzen zum Moorbodenschutz zu bündeln und Synergien zu schaffen. Darüber hinaus sollen relevante Akteure auf regionaler Ebene und gegebenenfalls zwischen Regionen identifiziert und vernetzt werden.
- Beratung und Wissenstransfer: Moorregionen werden zu klimaschonenden Bewirtschaftungsmethoden beraten, um Transformationsprozesse der Landwirtschaft zu unterstützen.
- Öffentlichkeitsarbeit: Mit gezielten Maßnahmen soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Moorböden geschärft werden.
Hintergrund:
Niedersachsen kommt als Moorland Nr. 1 eine Schlüsselrolle zu, wenn es um den Schutz der Moore und im Besonderen um die Bedeutung der Moorböden für den Klimaschutz geht. Denn ein erheblicher Anteil – rund 38 Prozent – aller deutschen Moorflächen liegen im nordwestlichen Teil Niedersachsens. Der Schutz der Moorböden und eine klimaschonende Moorbodenbewirtschaftung können die Treibhausgasemissionen in Moorregionen erheblich reduzieren. Der Anteil der Moore und der weiteren kohlenstoffreichen Böden an den gesamten Treibhausgasemissionen in Niedersachsen beträgt rund 18 Prozent – beziehungsweise rund 15,8 Millionen CO2-Äquivalente (2020) bei einer für den Klimaschutz relevanten Flächengröße von rund 484.000 Hektar. Ein maßgeblicher Anteil resultiert dabei aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung, da rund 69 Prozent dieser Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Im Niedersächsischen Klimaschutzgesetz wurde in 2023 ein konkretes Ziel für die Reduktion von Treibhausgasemissionen aus Mooren festgeschrieben: Bis 2030 ist eine jährliche Reduktion von 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gegenüber 2020 umzusetzen.
Grußwort von Ministerin Miriam Staudte bei der Eröffnung des Moorkoordinierungszentrums in Oldenburg
Artikel-Informationen
erstellt am:
23.04.2025
zuletzt aktualisiert am:
24.04.2025