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Agrarministerin Barbara Otte-Kinast: „Mix an Maßnahmen für den Wasserschutz greift“

Nährstoffbericht für Niedersachsen 2018/2019


Hannover. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hatte bei der heutigen (Freitag) Vorstellung des 7. Nährstoffberichts positive Nachrichten zu verkünden. „Das Ergebnis macht Mut. Wir haben mit den Landwirten gemeinsam die Herausforderung angenommen und konsequent umgesteuert“, erklärte sie. Die Bilanz: Eine sichtbare Verbesserung bei der Nährstoff-Problematik. Nur noch fünf statt bislang sieben Landkreise verzeichnen einen Stickstoffüberschuss. Das Emsland und das Ammerland haben es geschafft, ihre Überschüsse im Mittel unter den erlaubten Kontrollwert abzusenken.

Auf Basis der 2017 novellierten Düngeverordnung wurde durch die Düngebehörde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) die Wirtschaftsdüngerbilanz erstellt. Bedingt durch 3,5 Prozent mehr Meldungen als im Vorjahr nahm die Bruttoabgabemenge insgesamt weiter zu und beträgt nun 35,7 Millionen Tonnen (Vorjahr 34,5Millionen Tonnen). Dagegen entwickelten sich die Tierzahlen bei Rindern und Geflügel rückläufig und auch die Gärreste aus Biogasanlagen nahmen ab.

Das wirkt sich positiv auf den Stickstoff aus: Insbesondere durch einen weiteren Rückgang des Mineraldüngerabsatzes sowie eine weiter rückläufige Stickstoffausbringung aus organischen Düngemitteln hat sich das Stickstoff-Düngesaldo (berechneter Bedarf vs. Düngung) von rund 50.000 Tonnen auf noch rund 31.000 Tonnen verringert. Die stark durch Tierhaltung geprägte Region Weser-Ems liegt erstmals mit 165 kg N/ha unterhalb der zulässigen Obergrenze von 170 kg N/ha. Wobei die Landkreise Cloppenburg und Vechta diese Schwelle immer noch deutlich überschreiten.

„Die Zahlen zeigen, dass der von uns eingeschlagene niedersächsische Weg richtig ist. Unser Mix von Maßnahmen für den Wasserschutz greift“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Dazu zählte sie die Transparenz der Düngedaten, die Beratung der Landwirte und die risikoorientierten Kontrollen.

Ganz anders beim Phosphor: Der Überschuss beträgt 11.380 Tonnen. Über dem künftig geltenden Grenzwert von 10 kg P/ha liegen zwölf Landkreise und kreisfreie Städte (Vorjahr sechs Landkreise). „Die Qualitätsziele für das Grundwasser, die Oberflächengewässer sowie die Luftreinhaltung verpflichten alle Akteure zu weiteren Anstrengungen“, forderte die Ministerin.

Gegenüber dem Nährstoffbericht 2014/15 hat sich sehr viel getan in Niedersachsen“, hob Kammerpräsident Gerhard Schwetje in seiner Bilanz hervor. Er verwies auf einen Rückgang des Stickstoff-Überschusses von 80.000 auf 30.000 Tonnen über Bedarf der Pflanzen. Sowie einen von der Düngemittelstatistik dokumentierten Rückgang beim Mineraldüngerabsatz von fast 300.000 auf 220.000 Tonnen.

Das Nährstoffaufkommen aus der Tierhaltung und den Biogasanlagen habe sich im aktuellen Berichtszeitraum zum dritten Mal in Folge reduziert, ergänzte Schwetje: Die Tierbestände seien leicht rückläufig, vorhandene Tiere würden immer häufiger nährstoffreduziert gefüttert, und Biogasanlagen setzten immer öfter auf Geflügelmist und separierte Gülle. „All das sind sehr ermutigende Zeichen dafür, dass die Regelungen der Düngeverordnung von 2017 greifen und immer mehr Betriebe ihre Wirtschaftsweise entsprechend verändert haben“, betonte der Kammerpräsident.

Im Gegensatz zum Vorjahr haben die niedersächsischen Ackerbaubetriebe laut Schwetje ihre Zurückhaltung bei der Verwendung von Gülle und Gärresten wieder aufgegeben: „Mit 3,4 Millionen Tonnen an Wirtschaftsdüngern, die aus der Region Weser-Ems in andere Teile Niedersachsens und über die Landesgrenze gelangten, wurde ein neuer Höchststand erreicht.“ Dies bedeute einen wichtigen Schritt in Richtung des Ziels, den Nährstoffkreislauf im Land zu schließen.

All diese positiven Entwicklungen seien nicht nur ein Hinweis darauf, dass Niedersachsen mittlerweile eine effiziente und zielorientierte düngerechtliche Kontrolle etabliert habe, fügte der Kammerpräsident hinzu. „Diese positive Entwicklung ist auch der unermüdlichen und überzeugenden Arbeit der Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer und der anderen Beratungsorganisationen zu verdanken, die seit Jahren die landwirtschaftlichen Betriebe dabei unterstützen, strenge rechtliche Auflagen zu erfüllen und gleichzeitig weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten“, betonte Schwetje. Erstmals erläutert der Nährstoffbericht auch die Systematik der fachlichen Prüfung und weist Ergebnisse der Kontrollen aus.

Diese Ergebnisse machten Mut, den eingeschlagenen Kurs konsequent weiterzusteuern. „Es bleibt noch viel zu tun – das zeigen die gestiegenen Phosphor-Salden“, nannte der Kammerpräsident ein Beispiel. „Der ausbleibende Regen in den zurückliegenden Jahren hat den Nährstoffumsatz im Boden zurückgehen lassen – so zeigt sich der Einfluss des Klimawandels auf den künftigen Düngebedarf.“

Weitere Informationen sowie den aktuellen Nährstoffbericht 2018/19 finden Sie hier.

Hintergrundinformationen zum Nährstoffbericht

Hier finden Sie die Anlagen zur Pressemitteilung zum Download

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.02.2020

Ansprechpartner/in:
Kommunikation, Presse

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