Artikel-Informationen
erstellt am:
18.11.2024
Ansprechpartner/in:
Kommunikation, Presse
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2136
Fax: 0511/120-2382
Hannover/Twist. Die massiven Schäden im Meerkolk (Landkreis Emsland) besichtigte heute Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte. Das Naturschutzgebiet an der Gemeindegrenze zwischen Twist und Geeste bei Meppen wurde vom Hochwasser zur Jahreswende stark beschädigt. Weil aufgrund des Drucks natürliche Deiche gebrochen waren, konnte das aufgestaute Regenwasser in das Gebiet ablaufen und es erheblich beschädigen. Für die Sanierungsmaßnahmen hat das Land Niedersachsen ad hoc 5,2 Millionen Euro bereit gestellt, weitere 4,3 Millionen Euro sind im Haushaltsplan 2025 veranschlagt. An die betroffenen Landwirte wurde Schadensersatz in Höhe von 22.000 Euro geleistet.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Der Erhalt und die Wiedervernässung der Moore haben ein hohes Potential für eine Verringerung von Treibhausgasen. Sie sind ein elementarer Baustein, um die Klimaziele in Niedersachsen zu erreichen. Darüber hinaus gilt es, die bestehenden Hochmoore als Lebensraum für viele besonders spezialisierte Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Nicht zuletzt sollen die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen wie gewohnt sicher und ohne Einträge aus der Hochmoorfläche bewirtschaftet werden können. Daher ist es wichtig und notwendig, dass der Schaden am Meerkolk – eines der wertvollsten Moorschutzgebiete des Emslandes – beseitigt wird.“ Gemeinsam mit Michael Diekamp Leiter der staatlichen Moorverwaltung im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, machte sich die Ministerin vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Schäden.
Mit den Maßnahmen hat die zuständige Staatliche Moorverwaltung bereits begonnen. So wurden die westlich anliegenden Gräben und Durchlässe ertüchtigt. An der Ostgrenze wurde ein Bypass gelegt, um einen weiteren Anstieg des Wasserstandes zu verhindern. Als nächstes muss nun die beschädigte Verwallung saniert werden. Hierbei handelt es sich um Pionierarbeit, da es kaum vergleichbare Bauwerke gibt. Derzeit ist ein Planungsbüro damit beauftragt, ein Leistungsverzeichnis zusammen zu stellen. Nach Abschluss der Planungen wird die konkrete Umsetzung festgelegt, es schließt sich eine Ausschreibung an. Diese Schritte sollen so zügig wie möglich erfolgen. Insgesamt wird mit Sanierungskosten in Höhe von mehr als neun Millionen Euro gerechnet, die vom Land getragen werden.
Hintergrund:
Beim Naturschutzgebiet Meerkolk handelt es sich um eine rund 34 Hektar große Fläche der Gemeindegrenze zwischen Twist und Geeste bei Meppen im Landkreis Emsland. Durch den Bodenabbau auf den umliegenden Flächen ragt das ehemalige Gewässer heute mit einem Torfsockel zwischen drei und vier Meter aus der ansonsten landwirtschaftlich genutzten Gebietskulisse heraus. In diesem Gebiet befinden sich die letzten noch lebenden Hochmoore und Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen der Region. Es bildet die Heimat vieler hoch spezialisierter und seltener Arten. Die Havarie während des Weihnachtshochwassers beschädigte durch den Austritt der Wassermassen und des Torfschlamms die benachbarten Flächen, einen Vorfluter zweiter Ordnung und auch die Hochmoor-Renaturierungsfläche selbst. Teile des Moorbodens wurden bis zum nahegelegenen Nord-Süd-Kanal geschwemmt und haben ihn dadurch verengt.
Wie können die Schäden saniert werden? Bernd Hofer, Geschäftsführer von „Hofer & Pautz“, Ingenieurgesellschaft für Ökologie, Umweltschutz und Landschaftsplanung (2. v. l.), erläuterte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (4. v. l.) die nächsten Schritte.
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18.11.2024
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