Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen klar Logo

„Positive Ansätze für Sojaanbau in Niedersachsen“

Landwirtschaftsminister Gert Lindemann informiert sich über Pilotprojekte


Hannover/Mahlerten. Soja zählt zu den hochwertigsten Eiweißfutterpflanzen der Erde und ist für die menschliche wie tierische Ernährung von großer Bedeutung. Der Anbau von Soja war bisher nur in Ländern mit höheren Temperaturen als in Niedersachsen möglich. In Hinblick auf den Klimawandel sowie neue Sorten gibt es nun auch hier seitens der Landwirtschaft und der Forschung erste Versuche, Soja zu etablieren. „Die heute präsentierten wissenschaftlichen Ergebnisse und die Erfahrungen der Landwirte, die den Mut haben, bereits jetzt Soja auf ihren Flächen auszusäen, bilden eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung dieser Eiweißpflanze in Niedersachsen“, so Gert Lindemann. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister besuchte heute einen Biobetrieb in Mahlerten (Landkreis Hildesheim), der zu Pionierbetrieben des Sojaanbaus in Niedersachsen zählt.

Zum Auftakt des vom Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) organisierten Besuchs informierte sich Minister Lindemann über aktuelle Forschungsvorhaben. Die Abnahme des Eiweißpflanzenanbaus in den vergangenen Jahrzehnten und Maßnahmen zur Ausweitung standen im Mittelpunkt des Vortrags von Meike Wildung (KÖN). Sie stellte Auszüge eines Berichtes vor, der die aktuelle Situation, Problembereiche, Vorzüge und Nutzen beschreibt sowie beispielhafte Initiativen und Werkzeuge zur Förderung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus aufzeigt.

Armin Meyercordt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellte anschließend Versuchsergebnisse aus den vergangenen drei Jahren vor, die zeigen, dass unter günstigen Bedingungen auch in Niedersachsen gute Erträge erzielt werden können. Entscheidend für den Anbauerfolg sind eine effektive Reduzierung der Beikrautkonkurrenz und Sorten mit hohem Hülsenansatz. Beide Forschungsvorhaben wurden vom Land finanziell gefördert.

Abschließend präsentierte Dr. Klaus-Peter Wilbois vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau erste Ergebnisse eines derzeit laufenden Projektes. Im Rahmen dieses dreijährigen und vom Bund finanzierten Vorhabens wird versucht, durch Züchtung und verbesserte Anbauverfahren einen qualitativ hochwertigen und wirtschaftlich interessanten Sojaanbau sicherzustellen. Darüber hinaus werden Aufbereitungsmöglichkeiten entwickelt, um Soja in die hofeigene Futterproduktion zu integrieren. Im Ergebnis des

Projektes sollen kühletolerante, qualitativ verbesserte Sojasorten entwickelt werden, die mit einer guten Ertragsleistung sowohl für die menschliche Ernährung als auch zur Futternutzung über die bisherigen Gunstlagen hinaus in Deutschland angebaut werden können.

Von der Theorie in die Praxis ging es nach den Vorträgen, als Bio-Landwirt Jan Wittenberg Minister Lindemann ein 5 Hektar großes Sojafeld präsentierte. Den Abschluss des Rundganges bildete die Besichtigung einer Ölmühle, mit der der Landwirt die Möglichkeit besitzt, sein Soja und das anderer Betriebe zu Öl zu pressen.

Minister Lindemann abschließend: „Aus den Vorträgen und der interessanten Besichtigung ist deutlich geworden, dass es viele positive Ansätze gibt, den Eiweißpflanzen- und Sojaanbau voran zu bringen, dass es andererseits aber noch einiges zu tun gibt. Wo möglich, wird Niedersachsen diese Ansätze auch in Zukunft unterstützen.“

Presseinformation Bildrechte: grafolux & eye-server

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.08.2012

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln