Staatsehrenpreis für Anguszuchtbetrieb Albrecht
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Wertvoller Beitrag zur Landschaftspflege“
Hannover/Golmbach. Familie Albrecht aus Golmbach (Landkreis Holzminden) züchtet auf ihrem Betrieb seit rund 50 Jahren erfolgreich Fleischrinder, davon 40 Jahre die Rasse Angus. Für die besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht überreichte Ministerin Barbara Otte-Kinast am heutigen Montag den Niedersächsischen Staatsehrenpreis Tierzucht. Insbesondere Richard Albrecht, der gemeinsam mit seiner Frau Berlita und drei Aushilfskräften den Betrieb bewirtschaftet, lebt die Anguszucht mit großer Kompetenz und überregionaler Anerkennung. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Der Betrieb Albrecht leistet durch die Zucht und Haltung der Angusrinder, die ausschließlich im Landschaftsschutzgebiet Solling-Vogler sowie im FFH-Gebiet anzutreffen sind, nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Landschaftspflege. Er hat auch die züchterische Weiterentwicklung dieser herausragenden Fleischrinderrasse stets erfolgreich im Blick gehabt. Niedersachsen braucht solche verdienstvollen landwirtschaftlichen Betriebe, die uns zeigen, dass Tierhaltung für den Erhalt der Kreislaufwirtschaft unverzichtbar ist. Außerdem machen sie deutlich, dass unsere Kulturlandschaft ohne Tierhaltung nicht bewahrt werden kann!“
Ein ersteigerter Bulle und zwei Zukäufe aus Bad Harzburg bildeten in den 70er-Jahren den Grundstein für die Angusherde. Später kamen auch Tiere aus Dänemark und Kanada ebenso wie einige Embryonen aus dem Ausland hinzu. Heute umfasst die Herde aktuell 25 Kühe plus Nachzucht, die ausschließlich vom betriebseigenen Grünland ernährt werden und von April bis November auf der Weide stehen. Herausragend ist dabei die züchterische Ausrichtung des Betriebes, der das Rassezuchtziel immer fest im Blick gehabt hat und für den sich die Wirtschaftlichkeit in einer guten Fruchtbarkeit, einem problemlosen Kalbeverlauf, einer hohen Langlebigkeit und in gute Zunahmen widerspiegelt. Aber auch ein umgänglicher Charakter der Tiere ist den Preisträgern stets ein wichtiges Anliegen und somit auch ein Selektionsmerkmal in der Zucht. Mit dieser Schwerpunktsetzung gelang es dem Betrieb Albrecht, über die Jahre hinweg einige wertvolle Linien zu entwickeln, die inzwischen Eingang in diverse Angusherden im In- und Ausland gefunden haben.
Die niedersächsische Fleischrinderzucht hat über Regionsgrenzen hinaus einen sehr guten Ruf, daran hat der Betrieb Albrecht einen großen Anteil: Mit fünf Besamungs- und diversen Deckbullen, zahlreichen Auktionsverkäufen aber auch mit verschiedensten züchterischen Auszeichnungen auf regionalen und überregionalen Schauen haben die Rinder dazu beigetragen, dass der Betrieb heute nicht nur ein der Aushängeschild für die hiesige Anguszucht ist.
Hintergrund:
Der Staatsehrenpreis wird seit den 1960er Jahren für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht vergeben. Jedes Jahr werden auf Vorschlag des Präsidenten der Landwirtschaftskammer zwei Zuchtbetriebe durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geehrt.
v.l.n.r.: Richard Albrecht, Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, Berlita Albrecht, Hermann Hermeling (Stellv. Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Gerd Henke (Stellv. Landrat Landkreis Holzminden)