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erstellt am:
11.03.2025
Hannover. Mit steigenden Temperaturen und der dadurch steigenden Aktivität der Gnitzen als Überträger des Virus der Blauzungenkrankheit wächst auch das Risiko des Wiederaufflammens der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 (BTV-3). Vor diesem Hintergrund erinnert das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) die Tierhalterinnen und Tierhalter daran, die empfänglichen Tiere in den Beständen impfen, beziehungsweise die Impfung rechtzeitig aufzufrischen zu lassen.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Es sind noch immer zu wenige Rinder gegen das Virus der Blauzungenkrankheit geimpft. Das muss sich ändern. Die Erfahrungen zeigen, dass auch bei Rindern die Auswirkungen gravierend sind. Es ist damit zu rechnen, dass sich empfängliche Tiere wie Rinder oder Schafe ab dem Frühjahr, wenn es wärmer wird, mit der Blauzungenkrankheit infizieren. Eine Impfung ist derzeit weiterhin der einzige wirksame Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und Verlusten. Tierhalterinnen und Tierhalter, die empfängliche Tiere in ihren Beständen noch nicht geimpft haben, sollten dies nun schnellstmöglich nachholen, damit die Tiere vor Beginn der Gnitzensaison geschützt sind. Wir erinnern: Es dauert mehrere Wochen nach der Impfung, bis eine wirksame Immunisierung vorliegt.“
In der vergangenen Woche hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die weitere Anwendung von drei Impfstoffen gestattet. Die Anwendung der Impfstoffe ist zunächst auf sechs Monate befristet.
Hintergrund:
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen kam es im Sommer 2024 zu einer raschen Ausbreitung der Blauzungenkrankheit, die mit schweren klinischen Symptomen und einer hohen Sterblichkeit, insbesondere bei Schafen, einherging. Auch bei Rindern war neben erheblichen Leistungseinbrüchen eine deutlich erhöhte Sterblichkeit zu verzeichnen. Laut einer qualitativen Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts wird die Gefahr der Virusübertragung auf empfängliche Tiere wie Schafe, aber auch Rinder zwischen Mai und Oktober als besonders hoch eingeschätzt. Für das Virus empfänglich sind auch Ziegen sowie Neuweltkameliden wie Alpakas und Wildwiederkäuer. Seit dem ersten Ausbruchsfall am 25. Oktober 2023 im Landkreis Ammerland wurden bislang insgesamt 4.380 Feststellungen von Infektionen mit dem Virus der Blauzungenkrankheit in Betrieben mit empfänglichen Tieren im TierSeuchenNachrichten-System (TSN) gemeldet (Stand: 10.03.2025).
Alle wichtigen Infos für Tierhalterinnen und Tierhalter hat das ML in einem Info-Flyer zusammengefasst, der abrufbar ist unter
Information zur Blauzungenkrankheit | Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
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erstellt am:
11.03.2025