Auen-Holthaus und Kirchboitzen sind Landessieger

Hannover. Das Ergebnis steht fest: Die Landesbewertungskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Auen-Holthaus (Landkreis Cloppenburg) und Kirchboitzen (Landkreis Heidekreis) zu Landessiegern erklärt. Beide Dörfer wurden für die Teilnahme am Bundeswettbewerb 2023 nominiert.

Die Jury hat unter der Leitung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) in sechs Tagen 18 Dörfer in Niedersachsen bereist. Die Teilnehmer hatten sich zuvor über Wettbewerbe auf Ebene der Landkreise und der Region Hannover qualifiziert. Insgesamt nahmen 117 Dörfer in Niedersachsen teil.

Landwirtschaftsministerien Barbara Otte-Kinast gratulierte den beiden Siegerdörfern und wünscht ihnen viel Erfolg für den Bundeswettbewerb im Sommer 2023: „Es ist großartig, wie lebendig unsere Dörfer sind. Besonders freue ich mich darüber, dass sich so viele junge Menschen für ihre Heimat engagieren. Darin liegt eine große Chance für den ländlichen Raum. Die Zukunft in den Dörfern hängt ganz wesentlich von den Menschen ab, die sich dafür einsetzen, dass ihre Dörfer liebenswert und lebendig bleiben.“

In allen 18 Dörfern der Finalrunde war eine breite und Generationen übergreifende Beteiligung festzustellen. Dazu gehörte auch das hohe Engagement der vielen Vereine und Verbände sowie der örtlichen Verantwortungsträger. Eine Abschlussfeier mit allen Teilnehmern und der Übergabe der Urkunden ist für den 13.Oktober geplant.

Ministerin Otte-Kinast abschließend: „Allen Dorfgemeinschaften, die sich im Wettbewerb auf den Weg gemacht haben, gilt mein Dank und meine Anerkennung. Darin schließe ich auch die Landkreise und die Region Hannover ein, die mit ihrem Engagement den Grundstein für diesen Wettbewerb gelegt haben sowie den niedersächsischen Städte- und Gemeindebund und die Ämter für regionale Landesentwicklung für ihren Beitrag zum Landeswettbewerb. Dieser Wettbewerb hat erneut bewiesen: Niedersachsens Dörfer haben Zukunft!“

Als Teilnehmer für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden nominiert:

Auen-Holthaus, Landkreis Cloppenburg

Besondere Anerkennung für:

• die Jugendinitiative „Bauen in Auen“
• die Aktivitäten der Jugendlichen für das Gemeinwesen mit Veranstaltungen wie z.B. dem „Affentanz“
• die von der Bürger- und Landwirtschaft getragenen Maßnahmen zum Wiesenvogelschutz
• die standortgerechte Gestaltung der öffentlichen Bereiche
• die Aktivitäten rund um das Osterglockencafe und die Osterglocken als verbindendes Element im Dorf
• für die Brauchtumspflege

Kirchboitzen, Landkreis Heidekreis

Besondere Anerkennung für:

• die Umstellung der Versorgung mit erneuerbaren Energien im Bereich der Schule und der Kirche sowie privater Haushalte
• die Schaffung von Grundversorgungsstrukturen (Bäckerei – Kreissparkasse) durch die Kirchboitzer Infrastruktur GmbH
• den Erhalt der Gaststätte „Zum Domkreuger“ unter Führung der Kirchboitzer Zukunft eG
• die Bemühungen zum Erhalt der Landarztpraxis
• den Erhalt des Dorfangers „Pastorenwiese“ und die Abrundungssatzung
• das besondere Zusammenspiel von Bürgern, Verwaltung, Kirche, Vereinen und Politik in vielen Bereichen
• die ortsbildprägende Gestaltung der Wegeeinfassungen und die Grüngestaltung
• die überdurchschnittliche Jugendarbeit in den Vereinen

In den weiteren Teilnehmerdörfern werden darüber hinaus zahlreiche konkrete Projekte, Initiativen und Ansätze, die die Kommission für besonders anerkennenswert hält, gewürdigt.

Dorf (in alphabetischer Nennung)	Landkreis	Das Dorf erhält eine besondere Anerkennung für
Barrigsen	Region Hannover	die Nachverdichtungsansätze im Dorfinnenbereich mit ökologischen Bauweisen den Einsatz zum Erhalt der ortsbildprägenden, historischen Bausubstanz den Erhalt und die Gestaltung des privaten Grüns und die Eigenleistung zum Erhalt der Straßenbegrünung und der Insektenhotels die Initiativen des Backvereins rund um das Backhaus
Buchholz	Rotenburg	die Integration von Neubürger und jungen Eltern „Buchholz - „Natur*lich liebenswert“: das nachhaltige Gärtnern im Dorf und die Umsetzung ökologischer Ansätze im öffentlichen und privaten Bereich den ehrenamtlichen Einsatz in der Dorfmitte mit Remise, Spielplatz und Feuerwehr die Dokumentation „Häuserbuch“ und „Bookholt dör‘t Johr“
Dingstede	Oldenburg	die Entwicklung der Dorfmitte rund um den Ententeich den Erhalt der Eichenalleen die Entwicklung des Bereichs am Regenrückhaltebecken „Palast“ und der Thingstätte die Pflege der Streuobstwiesen den Schutz und den Erhalt der ehemaligen Sandabbaugrube die Aktivitäten des Heimatvereins als Motor der Dorfgemeinschaft
Garlstedt	Osterholz	die Bauleitplanung zum Erhalt der ortsbildprägenden Baukultur, der Angerflächen und der Ringstruktur des Altdorfes den Schutz und Erhalt der Linden- und Eichenalleen als „Geschlossenes Dach“ (Baumschutzsatzung) die Kooperation von Dorf, Vereinen und der Logistikschule der Bundeswehr „Füreinander – Miteinander“ den „Runden Tisch“ als Beteiligungsformat die hohe Identifikation der Menschen mit dem Dorfleben und dem Wettbewerb den Erhalt historischer Wegeführungen
Falkenberg	Cloppenburg	den Apfelbaum aus Symbol für das Leitbild die Arbeit der Landjugend die Kooperation der Grundschule und Kindertagesstätte auf kommunaler Ebene den Erhalt und die Gestaltung des öffentlichen Grüns als Achsen im Dorf das stimmige Bild im privaten Grün die Heckengestaltung in der Gemarkung
Holte	Leer	den systematischen Leitbildansatz und die Fokussierung auf einzelne Themenfelder die Dokumentation zur Erklärung der modernen Landwirtschaft mit der Broschüre Landhelden die Pflege des ostfriesischen Brauchtums
Langen	Emsland	das Leitbild „Tradition trifft auf Moderne“ die Kommunikation über die Dorf-App das Engagement der Zukunftswerkstatt um neue Wohnformen im Dorf die Bewahrung der Geschichte der „Heuerleute“ die kommunale Wärmeversorgungsplanung der alten und neuer Wohngebäude die Teilnahme am Programm Klikks die Nachnutzung leerstehender Bausubstanz die Bemühung um die Ansiedlung von Gewerbetreibenden
Lodbergen-Holthausen-Duderstadt	Cloppenburg	das Translozieren des Heuerhauses die Initiativen „Brötchenschrank“ und „Dorfbücherei“ die ehrenamtliche Schaffenskraft die Gestaltung der Ortsmitte und des Dorfgemeinschaftshauses den Erhalt der Hecken und des Baumbestandes im Dorf
Lünzen	Heidekreis	das Gestaltungskonzept der funktionalen Ortsmitte mit Backhaus, Kindergarten Schule mit dem „Benjesschulhof“ und dem hohen Kreativpotenzial den Ansatz der einvernehmlichen Nutzung der Streuobstwiese als „Grünes Klassenzimmer“ den Erhalt der wirtschaftlichen Infrastruktur und der Potenziale in der Pferdehaltung den weltoffenen Umgang mit dem tibetischen Zentrum die beispielgebende Gestaltung des Bauerngartens beim Heimathaus
Nordwohlde	Diepholz	die Initiativen „Kinder schreiben Geschichte“ und „Kinder zeigen ihre Lieblingsplätze“ den Ansatz, mit Podcast-Beiträgen älterer Menschen Geschichten gegen das Vergessen zu verfassen die Gründung der Ideenwerkstatt die Bestrebungen, die bildende Kunst in den Blick zu nehmen die Gestaltung der Dorfmitte mit Dorfladen Kirche und Kirchenumfeld das Projekt Blühwerk – Begeisterung für den Gartenbau zur Selbstversorgung und Verständnisvermittlung für die Landwirtschaft
Ohne	Grafschaft Bentheim	die nachhaltigen, handlungsorientierten Leitbildprozesse die hohen Überschüsse aus regenerativen Energien den integrierten Ansatz aus Dorfmarkt, Abholbox, Bürgerbus und Lieferservice die Entwicklung in der Ortsmitte unter Beibehaltung der regionalen Baukultur die Teilnahme am Programm Klikks die enge Verbindung von Bürgerschaft und Politik und Verwaltung die besondere kommunale Zusammenarbeit
Osterfeine	Vechta	die Nachnutzung und die gemeinnützige Zugänglichkeit des Meierhofes die Gestaltung eines eigenen Dorf-Labels die harmonische, Ensemble bildende, bauliche und Grüngestaltung mit modernen und historischen Elementen die ergänzenden Betreuungsangebote für Kleinkinder die Ortsinnenentwicklung durch die Verlagerung von Wirtschaftsbetrieben für die Um- und Nachnutzung des alten Spritzenhauses die Arbeit des Sportvereins mit über 1.750 Mitgliedern das energetische Quartierskonzept und die Installation frei zugänglicher Wall-Boxen im öffentlichen Bereich
Rhade	Rotenburg	das Leitbild – Generationengerechtigkeit unter dem Motto „Treffen – Teilnehmen – Teilhaben“ die Flächensicherung auf Grundlage des § 25 BauGB das überdurchschnittlich hohe ehrenamtliche Engagement und die Förderung der plattdeutschen Sprache das Konzept zum Dorfladen und dessen Beitrag als Ankerpunkt für die städtebauliche Entwicklung die Zukunftswerkstatt zur Verstetigung des Dorfentwicklungsprozesses den Gestaltungsratgeber zur Grüngestaltung
Schlarpe	Northeim	das Leitbild „Gemeinschaft siegt“ die Ansätze zur E-Mobilität die Einführung einer Dorf-App den Einsatz von drei Dorfmoderator*innen den Erhalt, die Neuanlage und Nutzung der Obstbäume im öffentlichen und privaten Bereich die Landschaftspflege durch Haltung von Rindvieh und Bisons
Tergast	Leer	den Erhalt der Historie, der plattdeutschen Sprache und der Flurnamendeutung die Bewahrung der baukulturellen Identität die Schaffung gemeinschaftlicher Plätze mit Verweilqualität die Gestaltung des Kirchenumfeldes und der Wegeführung durch die „Grüne Lunge“
Wahrenholz	Gifhorn	die Idee der regionalen Markthalle den Ansatz der regenerativen Energieversorgung mit dem Eisspeicher den Ansatz „Alt werden im Dorf“ in der Dorfmitte und die dortigen neuen Wohnmöglichkeiten das Gemeindearchiv als Einrichtung der Gemeinde und gelebt durch den Heimatverein die Nutzung der städtebaurechtlichen Möglichkeiten zur Durchsetzung der gemeindlichen Ziele den Erhalt der Baukultur im Bereich „Hoff Hüs“