Drei Niedersachsen erhalten die Forstmedaille
Forstministerin Barbara Otte-Kinast vergibt Auszeichnung an Heinrich Engler, Detlef Maushake und Georg Graf von Nesselrode
Hannover. Die Niedersächsische Forstmedaille für besondere Verdienste um den Wald geht in diesem Jahr an Heinrich Engler (Landkreis Wolfenbüttel), Detlef Maushake (Landkreis Peine) und Georg Graf von Nesselrode (Landkreis Rotenburg/Wümme).
Forstministerin Barbara Otte-Kinast beglückwünschte heute während einer Feierstunde die drei Preisträger zu der renommierten Auszeichnung des Landes für besondere Verdienste um den niedersächsischen Wald. „Unser Wald ist ein echtes Multitalent. Aber besonders nach dem verheerenden Dürre- und Borkenkäferjahr 2019 braucht er neben den Profis auch viele Helfer und Förderer – Personen wie Sie, unsere diesjährigen Preisträger“, sagte die Ministerin. „Unter großen persönlichen Einsatz und uneigennützig haben Sie für den Wald und seine Leistungen für Klima, Forstwirtschaft, Natur und Erholung Tolles auf die Beine gestellt.“
Heinrich Engler aus Heiningen (Landkreis Wolfenbüttel) gründete 1999 den Verein zum Schutz der Beberburg, einen 13 Hektar großen, besonders schützenswerten feuchten Auenwald in Ortsnähe. Viele eingeworbene Spenden aus der Bevölkerung ermöglichten seinen Ankauf. Seit dem Jahr 2000 bleibt die Beberburg als Naturwald und „Speicherwald“ sich selbst überlassen und entwickelt sich, wie auch im NWE10-Programm in den Niedersächsischen Landesforsten, ohne menschliche Eingriffe natürlich weiter.
Detlef Maushake aus Vechelde (Landkreis Peine) ist Feuerwehrmann, Vorsitzender des Vereins „Waldbrandteam“ und im In- und Ausland viel gefragter Fachberater für Wald- und Flächenbrandbekämpfung. Das Waldbrandteam beteiligt sich an der Ausbildung von Forst- und Feuerwehrmitarbeitern im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung sowie des eigenständigen Einsatzes von Feuer zur Brandbekämpfung als „Gegenfeuer“. Nach längeren Trockenperioden wie in den Jahren 2018 und 2019 steigt die Gefahr von Waldbränden rapide an, daher sind die Brandbekämpfungskonzepte des Waldbrandteams besonders gefragt. Zu seinen Aufgaben gehört auch das kontrollierte Brennen zur Flächenpflege im Naturschutz.
Georg Graf von Nesselrode bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau den Wald des Gutes Kettenburg als alten Familienbesitz bei Visselhövede (Landkreis Rotenburg/Wümme). In seinem Forstbetrieb vereinigt er vorbildlich naturnahe, multifunktionale Forstwirtschaft, Ehrenamt und Gemeinsinn. Besonderen Wert legt er in seinem Forstbetrieb auf ökosystemverträgliche Wildbewirtschaftung, Naturschutz, Landschaftspflege sowie auf Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung.
„Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer niedersächsischen Wälder gehen uns alle an“, sagte die Ministerin. „Gerade in Zeiten des Klimawandels braucht unser Wald Verbündete, Helfer und Freunde. Unsere drei Preisträger haben musterhafte und nachahmenswerte Projekte aus ganz unterschiedlicher Motivation, aber mit großer Energie, umgesetzt. Das verdient unsere volle Anerkennung.“
Hintergrund:
Die niedersächsische Waldfläche beträgt 1,2 Millionen Hektar und wird zu knapp 60 Prozent privat bewirtschaftet. Zu den wichtigsten Aufgaben des Waldes gehören die Produktion des nachwachsenden Rohstoffes Holz und der Klima- und Naturschutz. Millionenfachen Besuch erhält der Wald als grüne Oase und Erholungsraum für die Bevölkerung.
Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vergibt die Niedersächsische Forstmedaille jährlich seit 2011, dem Internationalen Jahr der Wälder, auf Vorschlag für besondere Verdienste um die Nachhaltigkeitsfunktionen und Gemeinwohlleistungen des niedersächsischen Waldes. Zu den bislang prämierten Projekten zählen unter anderem Waldpädagogik, Umweltbildung und Waldkindergärten, Verdienste um Landeskultur, Naturschutz und Erholung, ökologische Waldentwicklung sowie die Stärkung der Forstwirtschaft im Privat- und Genossenschaftswald. Im Mittelpunkt steht die Würdigung des Ehrenamtes. Die Entscheidung trifft eine siebenköpfige Fachjury. Die Vergabe ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.