Innovative Ideen für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
Ministerin Miriam Staudte gratuliert 10 neuen EIP-Projekten
Hannover. In Niedersachsen können zehn weitere Innovationsprojekte für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft beginnen. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte übergab heute (Donnerstag) die Förderbescheide an die Projektverantwortlichen. Sie werden durch die Fördermaßnahme Europäische Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP Agri) unterstützt. Insgesamt werden für die neuen Projekte 4,1 Millionen Euro – überwiegend aus EU-Mitteln – bereitgestellt.
„Diese neuen Projekte helfen, die Transformation der Landwirtschaft zu meistern. Es zählen gute Ideen und Engagement, Motivation und Führungsfähigkeit. All dies spiegeln die EIP-Projekte wider.“ Dabei seien die eingereichten Ideen „so vielfältig wie die Herausforderungen in der Land- und Forstwirtschaft“, sagte Niedersachsens Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Miriam Staudte bei der Veranstaltung in ihrem Haus.
Dort durften drei Teams ihre Projektideen präsentieren: Ein Projekt entwickelt einen vollautomatischen Bioreaktor für landwirtschaftliche Reststoffe und wandelt diese mit Hilfe der Schwarzen Soldatenfliege zu wertvollem Dünger um. Ein weiteres Projekt optimiert einen Schnelltest für die Keimfähigkeit von Forst-Saatgut und entwickelt eine nachladbare automatische Pflanzapparatur, die das Saatgut sicher und schnell in die Erde bringt. Das dritte vorgestellte Projekt setzt ein mehrjähriges Fruchtfolgekonzept unter Photovoltaik-Anlagen (Agri-PV) um, das mit solarbetriebener Robotik bewirtschaftet werden soll.
Weitere Projekte beschäftigten sich zum Beispiel mit Unkrautbekämpfung durch Lasertechnik, Direktsaatverfahren im Forst oder der Bekämpfung von Vogelgrippeviren mittels spezieller UV-Strahlungs-Lampen. Alle Projekte müssen, um eine EIP-Förderung zu erhalten, die Zusammenarbeit von Landwirt*innen, Forschenden, Beratungsinstitutionen und weiteren Akteuren (jedoch mindestens drei) vorweisen.
Beim aktuellen sechsten Projekt-Aufruf (Call) wurden zum ersten Mal Projekte aus dem Bereich Forstwirtschaft integriert. Vier Projekte stammen aus dem Bereich Forst/Wald. Der neue, und damit siebte Call, steht bereits kurz bevor. Der Abgabetermin wird im Herbst 2023 sein.
Was ist EIP Agri?
Kernanliegen der Fördermaßnahme ist es, den Innovationstransfer für eine wettbewerbsfähige, nachhaltig wirtschaftende und tierartgerechte Land- und Ernährungswirtschaft zu verstärken. Angesprochen werden dazu alle, die das Innovationspotenzial der Landwirtschaft (er)kennen, die bereit sind Neues auszuprobieren und dabei die eigene Expertise in ein Projekt einbringen wollen.
Diese Partner*innen aus Wissenschaft, landwirtschaftlicher Praxis und Beratung eines jeden Projektes beschäftigen sich über einen Zeitraum von drei Jahren intensiv mit speziellen Problemlösungen. Dabei sind den Themen kaum Grenzen gesetzt: Projekte zur nachhaltigen Pflanzenproduktion zu Biotechnologie und Kreislaufwirtschaft, zur tiergerechten Nutztierhaltung und zu Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz und Digitalisierung erhalten eine Förderung von bis zu 500.000 Euro.
EIP AGri wird seit 2016 angeboten; seitdem wurden bzw. werden in Niedersachsen 73 innovative Projekte gefördert. Künftig wird EIP Agri auch in Hamburg angeboten und von der Niedersächsischen Verwaltung mit betreut.
Eine Übersicht über derzeit laufende Projekte ist unter https://www.eip-nds.de/operationelle-gruppen.html zu finden.
Redaktioneller Hinweis:
Bei Fragen und für Anregungen zur Projektbewerbung steht Dr. Benjamin Kowalski vom EIP Netzwerk Niedersachsen (Kontaktdaten: E-Mail: kowalski@nds.de, Tel.: 0511-76 07 26 64) zur Verfügung. Auch auf der Website des Netzwerks https://www.eip-nds.de gibt es weitere Informationen.
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Innovative Ideen, die zur Transformation der Landwirtschaft beitragen: Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (erste Reihe, 2.v.r.) gratuliert den Verantwortlichen aus den zehn neuen EIP-Projekten.
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Für das Projekt "Photoplasma": Dr. Georg Avramidis (links) und Prof. Stephan Wieneke, beide HAWK, mit Ministerin Miriam Staudte.
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Für das Projekt "AbDü - Vom Abfall zum Dünger": Ministern Miriam Staudte mit (v.l.n.r.) Norman Breitling, ChiPro GmbH, Prof. Dr. Bruno Moerschbacher, Universität Münster und Hilmar Freiherr v. Münchhausen, NAN e.V.
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Für das Projekt "GROW": Ministerin Miriam Staudte mit Mandy Patzlaff Günther und Dr. Merve Wollweber, Laserzentrum Hannover e.V. (v.l.n.r.)
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Für das Projekt "AgriPV Fieldgarden": Ministerin Miriam Staudte mit Henning Müller, Hof Fleming (links) und Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer, Hochschule Osnabrück.
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Für das Projekt "OPT4FORST": (v.l.n.r.) Dr. Imke Hutter, Institut für Pflanzenkultur, Ministerin Miriam Staudte, Hartmut Achterberg, Forstbüro Achterberg, und Matthias Hölscher, Bundesforstbetrieb Rhein-Weser.
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Für das Projekt "Forestforward": Ministerin Miriam Staudte mit Jacob P. Rohn (links) und Jens Varnskühler
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Für das Projekt "ForestCare": Ministerin Miriam Staudte mit Prof. Thomas Linkugel (links) und Niklas Noack, HAWK.
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Für das Projekt "InaviVUS": (v.l.n.r.) Ministerin Miriam Staudte, Dr. Merve Wollweber und Mandy Patzlaff Günther, Laserzentrum Hannover e.V.
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Für das Projekt "Phagentherapie": Ministerin Miriam Staudte mit Dr. Stefanie Leimbach, Hochschule Hannover