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erstellt am:
13.07.2020
Ansprechpartner/in:
Kommunikation, Presse
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2136
Fax: 0511/120-2382
Hannover. In Niedersachsen wurde die höchste Schwarzwildstrecke seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen festgestellt: Mit 70.481 Wildschweinen im Jagdjahr 2019/2020 liegt die Jagdstrecke 26 Prozent über der des Vorjahres – ein neuer Höchstwert, gleiches gilt für die Erlegung von 41.369 Nutrias bzw. 28 Prozent über dem Vorjahr. Das teilte das Niedersächsische Agrarministerium mit.
Bei der Absenkung der Schwarzwildpopulation spielt die drohende Afrikanische Schweinepest (ASP) eine große Rolle. „Ich danke den Jägerinnen und Jägern für ihren ehrenamtlichen Einsatz, um dadurch vorzusorgen und eine mögliche Infektionskette zu unterbrechen“, sagte Agrarministerin Barbara Otte-Kinast.
Die Intensivierung der Bejagung wird in Niedersachsen auf zwei Wegen unterstützt: zum einen erhalten Hundeführer, die Ihren Jagdhund bei revierübergreifenden Jagden einsetzen, eine finanzielle Anerkennung von 25 Euro je Hund und Jagdtag. Zum anderen wird Revierinhaberinnen und Inhabern eine Prämie in Höhe von 50 Euro für jedes „Mehr“-Schwein gewährt, das über der durchschnittlichen Strecke dreier Vorjahre hinaus erlegt wird.
Eine weitere Höchststrecke gab es bei den Nutrias, einer aus Südamerika stammenden Nagetierart. Hier zeigt die Einstellung dreier Berufsjäger als Multiplikatoren und Ansprechpartner für die Jägerschaft sowie die Beschaffung von 650 Nutriafallen, die mit elektronischen Fangmeldern ausgestattet sind, eine große positive Wirkung.
Insbesondere an Deichen richtet das bis zu zehn Kilogramm schwere, halb im Wasser lebende Tier durch die Wühltätigkeit große Schäden an Deichen an. Bei hohen Tierbeständen leiden zudem die Schilfbereiche der Gewässer, von deren jungen Trieben sich die Tiere gerne ernähren, sodass der Lebensraum von anderen, auch streng geschützten Arten, leidet. Gemeinsam investieren Land und Jägerinnen und Jäger daher Zeit und Geld, um die Schäden durch die Art einzudämmen.
Unterschiedliche Entwicklungen gibt es bei den übrigen Schalenwildarten: Während die Jagdstrecken bei Dam- und Rehwild eine leichte Zunahme verzeichnet, sanken die Jagdstrecken von Rotwild um neun Prozent und Muffelwild erneut um zehn Prozent. Der negative Trend beim Muffelwild setzt sich fort. Hier spielt der Wolf eine große Rolle, für den die Wildschafe auf Grund des schwach ausgeprägten Fluchtverhaltens eine leichte Beute sind.
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Streckenergebnisse Niedersachsen Jagdjahr (JJ) 2019/2020 inkl. Fallwild
In nachstehender Tabelle sind die niedersächsischen Streckenergebnisse des JJ 2019/2020 in Spalte 5 aufgeführt sowie in den Spalten 6 und 7 die zahlenmäßige und prozentuale Entwicklung gegenüber dem Vorjahr 2018/2019 (s. Spalte 4).
In den Spalten 2 und 3 sind die Streckenergebnisse der JJ 2016/2017 und 2017/2018 als weitere Vergleichsdaten hinterlegt.
Wildart |
JJ 2016/2017 inkl. Fallwild |
JJ 2017/2018 inkl. Fallwild |
JJ 2018/2019 inkl. Fallwild |
JJ 2019/2020 inkl. Fallwild |
plus/minus gegenüber Vorjahr |
Prozentuale Veränderung |
Spalte 1 |
Spalte 2 |
Spalte 3 |
Spalte 4 |
Spalte 5 |
Spalte 6 |
Spalte 7 |
Rotwild |
7.543 |
6.920 |
7.029 |
6.431 |
- 598 |
- 9 % |
Damwild |
12.695 |
11.651 |
11.483 |
11.756 |
+ 273 |
+ 2 % |
Muffelwild |
421 |
371 |
278 |
249 |
- 29 |
- 10 % |
Rehwild |
139.342 |
121.755 |
128.851 |
134.321 |
+ 5.470 |
+ 4 % |
Schwarzwild |
56.185 |
68.992 |
55.742 |
70.481 |
+ 14.739 |
+ 26 % |
Feldhase |
53.942 |
44.510 |
47.220 |
60.458 |
+ 13.238 |
+ 28 % |
Fuchs |
56.586 |
51.867 |
54.809 |
65.611 |
+ 10.802 |
+ 20 % |
Dachs |
7.164 |
7.504 |
8.481 |
9.783 |
+ 1.302 |
+ 15 % |
Waschbär |
11.968 |
15.812 |
15.017 |
20.414 |
+ 5.397 |
+ 36 % |
Marderhund |
3.790 |
3.900 |
3.725 |
4.715 |
+ 990 |
+ 27 % |
Nutria |
21.866 |
24.320 |
32.357 |
41.369 |
+ 9.012 |
+ 28 % |
Fasan |
29.800 |
24.927 |
29.206 |
32.812 |
+ 3.606 |
+ 12 % |
Ringeltaube |
98.736 |
95.204 |
87.825 |
86.377 |
- 1.448 |
- 2 % |
Graugans |
17.934 |
15.930 |
19.971 |
19.544 |
- 427 |
- 2 % |
Kanadagans |
1.546 |
1.691 |
2.117 |
2.235 |
+ 118 |
+ 6 % |
Nilgans |
6.009 |
5.666 |
7.187 |
7.900 |
+ 713 |
+ 10 % |
Stockente |
88.216 |
63.913 |
70.586 |
74.629 |
+ 4.043 |
+ 6 % |
Rabenkrähe |
99.992 |
93.105 |
90.956 |
101.637 |
+ 10.681 |
+ 12 % |
Elster |
23.107 |
22.542 |
20.915 |
21.897 |
+ 982 |
+ 5 % |
Waldschnepfe |
5.630 |
5.983 |
5.686 |
5.582 |
- 104 |
- 2 % |
Mäusebussard |
397 |
412 |
434 |
372 |
- 62 |
- 14 % |
Mit 41.369 Nutrias (+28%) wurde die bisher höchste niedersächsische Strecke erzielt.
Die Graugans-Strecke ist gegenüber dem Vorjahr annähernd gleichgeblieben (-2%).
Mit 70.481 Stück Schwarzwild ist die bisher höchste niedersächsische Strecke erzielt worden und ist gegenüber dem Vorjahr um 26% gestiegen.
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