Vom neuen Kirchplatz bis zum insektenschonenden Mähwerk
Besuch des ArL Weser-Ems: Ministerin Staudte übergibt Förderbescheide über rund 1,4 Millionen Euro
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Vier Förderbescheide mit einem Zuwendungsvolumen von insgesamt fast 1,4 Millionen Euro hatte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte bei ihrem Besuch des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems im Gepäck.
Hannover / Oldenburg. Vier Förderbescheide mit einem Zuwendungsvolumen von insgesamt fast 1,4 Millionen Euro hatte LandwirtschaftsministerinMiriam Staudte heute bei ihrem Besuch des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems im Gepäck. Die Veranstaltung fand im „Christinenhof“ in Cappeln-Schwichteler statt und damit in einem Gebäude, das in der Vergangenheit selbst mit Fördermitteln der ländlichen Entwicklung unterstützt wurde. So war dort in den vergangenen Jahren unter anderem ein neues Dorfgemeinschaftshaus entstanden.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte sagte bei der Übergabe der vier Förderbescheide im Zuständigkeitsbereich des ArL Weser-Ems: „Von der Neugestaltung eines Kirchenplatzes über die Umnutzung einer alten Gaststätte bis zum Einsatz eines Mähwerks, das Wild und Insekten schont: Alle vier Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort. Die ganz unterschiedlichen Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie engagiert die Bürgerinnen und Bürger vor Ort das Leben in ihren Dorfgemeinschaften mitgestalten. Hier sehen wir, dass Europäische Fördermittel vor Ort ankommen.“
Folgende Projekte werden gefördert:
- Sanierung und Umnutzung der ev.-ref. Kirche Hamswehrum
(Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich) mit rund 500.000 Euro
(Träger: ev.-ref. Kirchengemeinde Campen, Hamswehrum, Upleward).
Das Gebäude soll erhalten und funktional verbessert werden. So sollen ein Begegnungscafé, ein Jugend- und Kindertreffpunkt sowie ein Raum für Veranstaltungen aller Art eingerichtet werden. Ziel ist es, eine multifunktionale Nutzung zu ermöglichen und die Ortsidentität zu stärken.
- Revitalisierung und Umnutzung der Gaststätte Knevel
(Stadt Haren, Landkreis Emsland) mit rund 466.000 Euro
(Träger: Gemeinde Niederlangen)
Um das Gastgewerbe im Ortsteil Niederlangen-Siedlung zu erhalten, hat die Gemeinde Niederlangen die aufgegebene die Gastwirtschaft erworben. Nun ist die Revitalisierung und Umnutzung der Gaststätte sowie eine Aufwertung der Außenanlagen vorgesehen. Durch das Aufstellen diverser Elemente im Außenbereich – unter anderem mit Drehkarussell, Bodentrampolin und Fotospots – soll ein Außenbereich mit Erlebnis- und Ruhepotenzial entstehen. Der Baumbestand soll erhalten und durch weitere Blühflächen und Beete mit klimaresistenten Gehölzen ergänzt werden.
- Platzgestaltung zwischen Kirche und Overbergstiftung
(Gemeinde Voltlage Landkreis Osnabrück) mit rund 387.000 Euro
(Träger: Verein Zusammenwachsen e.V.)
Der Verein Zusammenwachsen e.V. möchte die Fläche rund um die Katholische Kirche im Zentrum der Gemeinde Voltlage neu gestalten. Hier soll nicht nur die Dorfgemeinschaft zusammenwachsen, sondern auch eine naturnahe Gestaltung vielen Tieren eine Heimat bieten. Insgesamt 51 Bürgerinnen und Bürger haben sich zu dem Verein zusammengeschlossen, um die Chance der Dorfentwicklung für die Umnutzung des Projekts zu nutzen.
- Anschaffung eines Doppelmessermähwerks (Landkreis Vechta) mit 41.000 Euro
(Träger: Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Sonnenhof e.V.)Mit dem Projekt der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Sonnenhof e.V. soll ein Doppelmessermähwerk angeschafft werden. Das Besondere: Doppelmessermähwerke schonen in einem hohen Maße die Amphibien, Insekten und das Wild. Der Verein hat bereits Zusagen über ein weiterführendes Monitoring in Zusammenarbeit mit Studentinnen und Studenten der Universität Vechta, dem St. Thomas Kolleg, der Hase-Wasseracht und der Nabu-Ortsgruppe Vechta erhalten. Durch ihre Begleitung soll nicht nur ein Bildungsauftrag erfüllt werden, sondern auch gesicherte Erkenntnisse für die Zukunft über das schonende Mähen gewonnen werden. Für die Öffentlichkeit sind Informationsveranstaltungen und Praxisvorstellungen geplant. Informationsschilder sollen die Vorteile des schonenden Mähens verdeutlichen.
Hintergrund:
Alle Mitgliedsstaaten der EU haben für die neue Förderperiode 2023 bis 2027 erstmals einen Nationalen Strategieplan für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) entwickelt. In Deutschland wurde dieser Strategieplan gemeinsam von Bund und Ländern erarbeitet. Den Bereich der sogenannten 2. Säule, der ELER-Förderung zur Entwicklung des ländlichen Raums, haben die Länder ausgestaltet. Niedersachsen, die Freie Hansestadt Bremen und die Freie und Hansestadt Hamburg haben hierzu eine gemeinsame Förderregion gebildet und mit KLARA (kurz für Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt, Regionale Akteur:innen) ein neues Förderkonzept entwickelt. Die vorgestellten Projekte werden mit Mitteln aus KLARA finanziert.
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Ein Begegnungscafé, ein Jugend- und Kindertreffpunkt sowie ein Raum für Veranstaltungen aller Art in Krummhörn: Ministerin Miriam Staudte (links) übergibt einen Förderbescheid an Mechthilde Bensing (mitte). Rechts: Nikolaus Jansen (ArL Weser-Ems)
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Die Gastwirtschaft in Niederlangen-Siedlung kann bleiben: Ministerin Miriam Staudte (links) übergibt einen Förderbescheid an Bürgermeister Hermann Albers (mitte). Rechts: Nikolas Jansen (Landesbeauftragter ArL Weser-Ems)
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Naturnahe Gestaltung des Dorfgemeinschaftsplatzes in Voltlage: Ministerin Miriam Staudte übergibt einen Förderbescheid an Stefan Schockmann (mitte). Rechts: Nikolaus Jansen (Landesbeauftragter ArL Weser-Ems)
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Beim Mähren Insekten, Amphibien und Wild besser schützen: Ministerin Miriam Staudte übergibt einen Förderbescheid an Conrad Traidl (mitte, Arbeitsgemeinschaft Sonnenhof) für ein Doppelmessermähwerk. Rechts: Nikolaus Jansen (ArL Weser-Ems)