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Was Hänschen nicht lernt (und isst)...

Fachtagung "Schulverpflegung in Bewegung - wir setzen Maßstäbe...!". Staatssekretär Ripke unterstreicht Bedeutung der neuen Vernetzungsstelle


HANNOVER. "Schulverpflegung in Bewegung - wir setzen Maßstäbe!" Unter diesem Titel einte eine vom niedersächsischen Ernährungsministerium initiierte Veranstaltung am Dienstag in Lüneburg Fachtagung, Präsentation und Preisverleihung. In der Ritterakademie ging es einen ganzen Tag rund um gesundes genussvolles Essen und Freude an Bewegung.

Wissen ist Macht, aber nichts (zu) wissen, macht manchmal auch nichts – Hauptsache man isst instinktiv das Richtige, hat Spaß an gesunder Ernährung und genießt es, sich zu bewegen. "Ernährungsverhalten ist ein zutiefst emotionales Tun. Es wird durch Geschmacksgewöhnung und Nachahmung erworben. Ernährungswissen und Information spielen dabei nur eine vergleichsweise geringe Rolle", erklärt Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung.

Bei einem großen Treffen von Schulträgern, Schulleitungen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern, Beratungskräften, kommunalen Vertretern, Verantwortlichen der Schulverpflegung sowie Interessierten aus den Bildung, Gesundheit, Sport und Politik in Lüneburg unterstrich der Staatssekretär den engen Zusammenhang zwischen einem in vielerlei Hinsicht gesunden Aufwachsen und Lernerfolgen. "Erfahrungen im Kindes- und Jugendalter prägen sowohl die Gesundheit gefährdende Verhaltensweisen als eben auch den Aufbau von Gesundheitsressourcen entscheidend", so Ripke.

Neben Modellen aus der Praxis und wissenschaftlichen Beiträgen wurde auf der Fachtagung außerdem die am 1. Januar 2009 etablierte "Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen" unter der Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) vorgestellt - und ein entsprechender Kooperationsvertrages für die Vernetzungsstelle zwischen der DGE und der Landesschulbehörde unterzeichnet. Aufgabe der Vernetzungsstelle als Ansprechpartner aller Beteiligten wird es fortan sein, Qualitätsstandards in der Schulverpflegung zu implementieren, die den Anforderungen von Nachhaltigkeit und Ausgewogenheit entsprechen.

Wie ist die "Ess-Lage" derzeit? An vielen Schulen schlecht. Das meinen laut einer Umfrage nicht nur Schüler sondern auch Beratungskräfte, Eltern und Lehrer. So lägen die Teilnahmezahlen an mittäglicher Verpflegung in Ganztagsschulen gerade mal bei durchschnittlich 15 Prozent. Auf der Suche nach möglichen Ansatzpunkten zeigen die Untersuchungen deutlich, dass eine gute Schulverpflegung keine rein organisatorische Aufgabe ist – vielmehr bedeute sie zugleich die Einbringung einer Vielzahl weiterer Kriterien und somit schulischer Aktivitäten: wie ein ansprechendes Raumangebot mit geringem Geräuschpegel, keine Warteschlagen an den Ausgaben, freundliches Personal, individuelle vielfältige Angebotsvariationen, Mitbestimmung und Beteiligungsmöglichkeiten der Schüler sowie Einbettung in Schulleben und Unterricht.

Wie bei dieser Herausforderung die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen helfen kann? Der Bund (BMELV und BMG) hat im Rahmen seines Nationalen Aktionsplans Ernährung und Bewegung "INFORM", eine Dachkonzeption für eine Neuausrichtung der Präventionsstrategien im Ernähungs- und Bewegungsbereich erarbeitet - die Einrichtung von Vernetzungsstellen Schulverpflegung in allen 16 Bundesländern ist ein Teil davon. "In Projektträgerschaft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat das Land Niedersachsen die Arbeit der Vernetzungsstelle auf eine kooperative Verzahnung mit dem Beratungspool der Landesschulbehörde hin ausgerichtet", erklärt Staatssekretär Ripke. Zudem arbeite die Verbraucherzentrale Niedersachsen seit vielen Jahren erfolgreich mit niedersächsischen Schulen in Sachen Verpflegung zusammen.

Einen besonderen Glanz verlieh der Fachtagung die Auszeichnung zahlreicher Schulen, die beim Wettbewerb "Schule auf EssKurs" erstklassige Kreativität und nachhaltiges Engagement bewiesen haben. Am Anfang stehen Ideenreichtum und individuelle Bestimmung eines Ziels innerhalb des jeweiligen Verpflegungsangebots, gefolgt von vielen Stunden gemeinsamer Umsetzung, am Ende stehen (bestenfalls) tatsächliche Optimierung und Attraktivitätssteigerung. "Gesunder Genuss und ein bewegtes Miteinander, das sind richtig gute Grundlagen, für jeden Einzelnen und auch für ganz Niedersachsen", befand Staatssekretär Ripke, blickte anerkennend zu den vielen angereisten Kreativen und gratulierte zur verdienten Auszeichnung.

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.02.2010

Ansprechpartner/in:
Dr. Gert Hahne

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: (0511)120-2138
Fax: (0511)120-2382

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