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Kritische Infrastruktur Ernährung

Ernährung sichern auch im Krisenfall


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Ministerin Miriam Staudte (vorne links), der Projektverbund (KLU, CALPANA und ML NI) sowie der Projektträger VDI beim Kick-Off im ML NI am 17.04.2024

Das dreijährige Projekt KRITIS-ENV – gefördert vom BMBF - strebt an die behördliche Handlungsfähigkeit für den Fall einer möglichen Störung der Lebensmittelversorgung in Deutschland zielgerichtet zu verbessern. Im Rahmen des Projektes erarbeiten wir IT­gestützte Kommunikationsplattformen und Entscheidungshilfen, die einen Datenaustausch und eine verbesserte Kommunikation zwischen den für die Kritische Infrastruktur (KRITIS) Ernährung bzw. für die Ernährungsnotfallvorsorge (ENV) zuständigen Behörden und den Unternehmen der Ernährungswirtschaft ermöglichen.

Hintergrund

Zwei Krisen – die COVID­19­ Pandemie sowie der Russisch-­Ukrainische Krieg und die Gefahr einer eintretenden Gasmangellage – haben die mit der Sicherung der KRITIS Ernährung beauftragten Behörden in Deutschland beschäftigt. Die sonst so reibungslos funktionierende, privatwirtschaftlich organisierte Lebensmittelversorgung in Deutschland ist durch die beiden Krisen und ihrer kaskadierenden Effekte extremen Belastungen ausgesetzt, deren Regulierung ein behördliches Eingreifen erfordern kann. Durch eine Gesetzesreform im Jahr 2017 ist die staatliche Ernährungsnotfallvorsorge in der Theorie auf dem neuesten Stand. Dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz als im Krisenfall verantwortliche Landesbehörde sowie den kommunalen Behörden stehen jedoch bisher – ebenso wie den zuständigen obersten Landesbehörden der weiteren 15 Bundesländer – keine praxistauglichen Durchführungsinstrumente für ein effektives und effizientes Risiko‐ und Krisenmanagement zur Verfügung. Besonders problematisch ist der Aspekt, dass zwischen den privatwirtschaftlich geführten Unternehmen der Ernährungswirtschaft und den für die ENV zuständigen Bundes‐ und Landesbehörden keine einheitlichen, etablierten Kommunikationsstrukturen bestehen und behördliche KrisenmanagerInnen nur wenige Einblicke in die praktischen Abläufe der privatwirtschaftlich organisierten Lebensmittelversorgungssysteme in Deutschland haben.

Vorgehensweise

Das Forschungsprojekt reagiert auf den dringlichen und aktuellen Bedarf: Um die Zusammenarbeit der Behörden mit den Unternehmen der Privatwirtschaft im Bereich der KRITIS Ernährung zu verbessern, sollen in einem Forschungszeitraum von drei Jahren gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Partner Kühne Logistics University gGmbH (KLU) und dem klein‐ und mittelständischen Software‐Unternehmen CALPANA business consulting GmbH (CALPANA) Vorgehensweisen und Tools zur Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Behörden und der Privatwirtschaft erarbeitet werden. Das Vorgehen lässt sich in drei Arbeitspakete gliedern.



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Projektaufbau

Assoziierte Partner (Stand April 2024)

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die für die ENV zuständigen Ministerien der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein.

Die für die ENV zuständigen Stellen in den Landkreisen Friesland, Northeim, Oldenburg, Rotenburg (Wümme), Schaumburg, Uelzen, Vechta und Wolfenbüttel sowie in der Landeshauptstadt Hannover und der Stadt Braunschweig.

Zehn Unternehmen der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.

Ergebnisse

Die im Rahmen des Forschungsvorhabens entwickelten Lösungsstrategien sollen die bisherige behördliche Leistungs-­ und Handlungsfähigkeit in der Sicherung der Lebensmittelversorgung im Krisenfall weit übertreffen, da die erwarteten Ergebnisse zu mehr Effizienz in der Koordination sowie einer außerordentlichen Verbesserung in der Kommunikation zwischen den behördlichen und den privatwirtschaftlichen Akteuren der Ernährungswirtschaft führen werden.

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