Torfersatz und Kulturführung in Baumschulcontainerkulturen (ToKuBa)
Einleitung und Problemstellung
Eine der Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Kultur von Pflanzen ist die Verwendung eines Substrates mit möglichst günstigen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften. Als eines der Hauptprobleme wurde im Rahmen des Verbundprojektes „TeiGa“ die Stickstoffimmobilisierung in den Substraten identifiziert. Sowohl in den Versuchen als auch in den Praxisbetrieben traten Effekte deutlich zum Vorschein. Die ersten getesteten Strategien einiger Ausgleichsdüngungen der Stickstoffimmobilisierung hatten nicht immer Erfolg. Zudem ist das Auftreten einer N-Immobilisierung im Kulturverlauf bisher nicht genau vorherzusagen.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt für eine erfolgreiche Kulturführung ist die Steuerung und Einstellung des pH-Wertes der Substrate. Die Problematik, dass torffreie Substrate häufig, bedingt durch die Eigenschaft der Ausgangsstoffe, zu hohe pH-Werte für eine Vielzahl an Kulturen aufweisen, wurde im Rahmen des „TeiGa“-Projektes bestätigt. Dabei zeigt sich, dass die pH-Werte im Kulturverlauf häufig Schwankungen unterliegen, die für verschiedene Pflanzenarten und auch für die Nährstoffverfügbarkeit, speziell der Spurennährstoffe, ein Problem darstellen können.
In dem „ToKuBa“-Projekt sollen für den Bereich der Containerkulturen in der Baumschule Torfersatzstoffe für lange Kulturzeiten identifiziert werden.
Zielsetzung des Projektes
Ziel des Projektes ist es, aufbauend auf den Erkenntnissen des „TeiGa“-Projektes, mit neuen Lösungsansätzen die noch bestehenden Probleme in der Kulturführung zu bearbeiten und damit Kultursicherheit für Gehölze sowie die Akzeptanz für den Einsatz von torfreduzierten und torffreien Substraten in der Praxis zu verbessern. Dabei stehen die Fragen der Stickstoffimmobilisierung und der pH-Wert-Regulierung im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind im dritten Projektjahr ausgewählte Versuche in Praxisbetrieben in Kooperation mit der Beratung geplant.
In dem Vorhaben sollen ausschließlich Substrate verwendet werden, deren Torfanteil maximal 50 % beträgt. Entsprechend der Forderung auf der Bundesebene, ab 2030 vollständig auf den Einsatz von Torf in Substraten für den Produktionsgartenbau zu verzichten, werden darüber hinaus auch torffreie Substrate geprüft.
Projektlaufzeit
Anfang April 2021 - Ende Februar 2024
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Christopher Straeter
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 05 11/1 20-22 24