Das Milchmengen-Prognosetool
Die niedersächsische Landesregierung unterstützt das Projekt der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zur Erstellung eines Milchmengen-Prognosetools. Im Rahmen des Projekts wird auf Grundlage bereits vorhandener Daten der Landeskontrollverbände Elbe-Weser e. V. und Weser-Ems e. V. sowie noch zu erhebender produktionsrelevanter Daten von Betrieben und Dienstleistern der niedersächsischen Milchwirtschaft ein statistisches Modell erstellt.
Nach Fertigstellung soll das Milchmengen-Prognosetool den Zweck erfüllen, auf Betriebs- und Regionalebene die kurz- und mittelfristig zu erwartende Milchanlieferungsmenge zuverlässig vorhersagen zu können.
Die Projektdauer umfasst drei Jahre.
Nach Abschluss des Projekts werden die Ergebnisse und das Milchmengen-Prognosetool unentgeltlich allen Betrieben und Unternehmen der niedersächsischen Milchwirtschaft auf der Homepage der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zur Verfügung gestellt.
Hintergrund:
Aufgrund des Wegfallens der Milchquotenregelung im Jahr 2015 stehen keine weiteren Instrumente zur Schätzung der zu erwartenden Milchmenge zur Verfügung. Dies hatte zur Folge, dass die Akteure auf dem Milchmarkt schwerer die künftige Milchmenge auf dem Markt einschätzen und somit auch schwerer den zu erwartenden Preis kalkulieren konnten.
Des Weiteren ist das Marktrisiko nach Ansicht der Länder und des Bundes ungleich zu Lasten der Milcherzeuger verteilt. In weiten Teilen der Milchbranche ist die Milchanlieferung mengenmäßig nicht begrenzt. Zudem werden die Preise erst nach der Anlieferung festgelegt. Dadurch ist es dem einzelnen Milcherzeuger nicht möglich, seine Erzeugung an die Entwicklungen des Milchmarktes anzupassen.
Die Landesregierung will die Reaktionsmöglichkeiten der niedersächsischen Milchwirtschaft auf Preisschwankungen auf dem Milchmarkt verbessern. Dazu zählt unter anderem auch die Weiterentwicklung bestehender Informationssysteme zur Marktentwicklung.
Das Milchmengen-Prognosetool könnte hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.
Daneben dient das Projekt dazu, die unterschiedlichen Wechselwirkungen von Angebot und Nachfrage und deren Einfluss auf einzelbetriebliche Produktionsentscheidungen zu spezifizieren und Kenntnisse darüber zu vertiefen.