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Integriertes Küstenzonenmanagement – IKZM

Grundlagen


Küstenzonen stellen ökologisch wertvolle und sensible Bereiche dar. Gleichzeitig sind sie einem immer stärker werdenden Nutzungsdruck ausgesetzt. Dies führt zu steigenden Interessenkonflikten zwischen Nutzungsansprüchen und Schutzinteressen, die durch eine land- und seeseitig abgestimmte und angepasste Vorgehensweise vermieden werden müssen. Das Europäische Parlament und der Rat haben auf diese Umstände reagiert und im Mai 2002 eine Empfehlung zur Umsetzung einer Strategie für ein integriertes Management der Küstengebiete in Europa herausgegeben (EU-Empfehlung 2002/413/EG)

Das in Deutschland gesetzlich verankerte und gesellschaftlich akzeptierte raumordnerische Planungsinstrumentarium ist Grundlage für das weitere Handeln. Die nationale IKZM-Strategie setzt darauf, dass ein Integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM) langfristig unser Handeln beeinflussen und den zugrundeliegenden rechtlichen Rahmen optimieren und durchdringen soll. Damit wird die nationale Strategie einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Küstenraumes leisten.

IKZM ist ein dynamischer Prozess. Ziel ist es, sowohl Nutzungsansprüche als auch Entwicklungen in der Küstenzone systematisch zu koordinieren - orientiert an den Kriterien der Nachhaltigkeit. Integration bedeutet, Meeres- und Landseite der Küstenbereiche als funktionelle Einheit zu betrachten. Dies erfordert eine räumlich ganzheitliche und sektorenübergreifende Sichtweise, die alle relevanten Akteure und gesellschaftlichen Gruppen, Verwaltungsebenen und Politikbereiche mit einbezieht. IKZM ist ein informeller und integrativer Prozess, in dessen Rahmen auf Konsens basierende Leitlinien und Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung der Küstenzone formuliert werden. Auf diese Weise entsteht ein Orientierungsrahmen für künftige Planungen und Maßnahmen, der sowohl auf den Meeres- als auch den Landbereich der Küstengebiete zugeschnitten ist.

IKZM ist kein zusätzliches- und eigenständiges Planungs- und Entscheidungsinstrument, sondern soll bereits im Vorfeld von Verfahren durch eine breite Information über alle relevanten Aspekte/Planungen etc. eine nachhaltige Entwicklung im Küstenbereich unterstützen und Konflikte vermeiden helfen. Die Raumplanung ist eine gute Plattform für dessen Implementierung. Sie kann durch ihren Einfluss auf die räumliche Entwicklung wichtige Steuerungsfunktionen für die Gesamtentwicklung der Küstenzone übernehmen. IKZM und Raumplanung unterstützen und ergänzen sich wechselseitig.

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