Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen klar Logo

„Stadttauben Lüneburg e.V.“ eröffnen Taubenschlag

Land Niedersachsen fördert das Projekt mit 15.000 €


Lüneburg. Nach Monaten der Planung war es am Freitag, den 15. November 2024 soweit: der 2019 von Inge Prestele gegründete Tierschutzverein „Stadttauben Lüneburg e.V.“ konnte die Türen des ersten „eigenen“ Taubenschlages öffnen. Ermöglicht wurde das Projekt unter anderem durch die Förderung des Landes Niedersachsen.

Der Tierschutzverein mit seinen engagierten Vereinsmitgliedern kümmert sich bereits seit Jahren durch gezielte Versorgung der Stadttauben im Zentrum von Lüneburg sowie durch Eiertausch an wilden Brutstellen erfolgreich um die Reduzierung der in der Lüneburger Innenstadt ansässigen Stadttaubenpopulation. Durch dieses außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Tierschützer ist die Eigentümergemeinschaft einer Wohnanlage in Lüneburg-Kaltenmoor auf den Verein aufmerksam geworden. Dort hatte sich ebenfalls eine Stadttaubenpopulation angesiedelt. Bevor diese zum Problem werden würde, hat sich die Eigentümergemeinschaft zwecks Unterstützung an Inge Prestele gewandt. Gemeinsam wurde ein Projektplan entwickelt, um in der Wohnanlage einen vom Verein betreuten Taubenschlag aufstellen zu können.

„Zum Glück gab es zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, beim Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) für dieses Projekt einen Antrag auf Förderung eines betreuten Taubenschlages durch das Land Niedersachsen zu stellen“, freut sich Inge Prestele. So konnte der Taubenschlag, der nunmehr in der Wohnanlage um die Wilhelm-Leuschner-Straße seinen Standort gefunden hat, mit 15.000 EURO gefördert werden. Die restlichen Kosten wurden durch die großzügige Spende der Eigentümergemeinschaft finanziert.

„Ich bin sehr froh, dass es in Niedersachsen immer mehr Tierschützer:innen und Tierschutzvereine gibt, die ein tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement betreiben“, sagt die Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen, Julia Pfeiffer-Schlichting, „neben Lüneburg finden sich u.a. Beispiele in Braunschweig, Buchholz, Cuxhaven, Göttingen, Hameln, Hannover, Hildesheim, Peine und Salzgitter“.

Stadttauben sind Nachkommen von Brief- oder Hochzeitstaubenauflässen, die sich verflogen und sich auf der Suche nach Futter in der Nähe des Menschen angesiedelt haben. Da sie auf hohe Bruterfolge gezüchtet worden sind, dieser Brutzwang jedoch futterangebotsunabhängig ist, vermehren sie sich auch unter widrigen Umständen rasant. „Um dieser Vermehrung auch in Lüneburg nachhaltig zu begegnen, engagiert sich Frau Prestele mit ihren Mitstreiter:innen bereits seit Jahren in der Lüneburger Innenstadt, indem sie die Tauben mit artgerechtem Futter versorgen, diese tierärztlich betreuen und in den oftmals wilden Gelegen Eier gegen Attrappen austauschen, um so die Population der Stadttauben zu reduzieren“, erläutert Pfeiffer-Schlichting weiter.

Dieses Konzept, welches 2008 erstmalig in Augsburg eingesetzt worden ist, kann nun auch in Lüneburg-Kaltenmoor umgesetzt werden: die dort ansässigen Tauben finden in dem, vom Verein betreuten Taubenschlag artgerechtes Futter und Wasser, Gelege, in denen sie ihre Eier ablegen können, die dann von den Vereinsmitgliedern gegen Gipseier ausgetauscht werden können. So kann langfristig und auf Dauer die Population der dort lebenden Stadttauben reduziert werden. „Ein schönes Beispiel für ein gedeihliches Miteinander von Stadttauben und Anwohnern dieser Wohnanlage“, freut sich Pfeiffer-Schlichting.

Im Stadttaubenmanagement engagierte Tierschutzvereine und Kommunen haben auch in diesem Jahr noch bis zum 01. Dezember die Möglichkeit, einen Antrag auf Kostenübernahme für die Errichtung und Ausstattung eines betreuten Taubenschlages zu stellen. Nähere Informationen finden Sie hier.

Foto: „Stadttauben Lüneburg e.V.“ eröffnen Taubenschlag   Bildrechte: ML
„Stadttauben Lüneburg e.V.“ eröffnen Taubenschlag
Inge Prestele (vierte von links), 1. Vorsitzende des Vereins Stadttauben Lüneburg e.V., zahlreiche Mitglieder und Gäste bei der Eröffnung des Taubenschlags in Lüneburg Kaltenmoor, zu Gast auch die Landestierschutzbeauftragte Julia Pfeiffer-Schlichting (dritte von links) und Mitarbeiterin Elvira Gruenke (fünfte von links) und Dieter Ruhnke vom Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. des Deutschen Tierschutzbundes (zweite Reihe, Mitte)

Artikel-Informationen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln