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Unterarbeitsgruppe "Puten"

Die Unterarbeitsgruppe (UAG) „Puten“ setzt sich aus Vertretern des Niedersächsischen Landkreistags (NLT), des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), des niedersächsischen Landesverbandes des Deutschen Tierschutzbundes, des NEULAND Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung e.V., der Landesvereinigung ökologischer Landbau Niedersachsen e.V. (LöN), der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, des Verband der Fleischwirtschaft e.V. (VDF), des niedersächsischen Landvolkes, der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft Landesverband e.V. (NGW), der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der Hochschule Osnabrück, des Friedrich-Loeffler-Institutes und des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums (ML) zusammen. Die Landesbeauftragte für Tierschutz des Landes Niedersachsen nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen teil. Die Leitung liegt in den Händen von Herrn Prof. Dr. Robby Andersson (Hochschule Osnabrück). Die stellvertretende Leitung hat Frau Dr. Andrea Volke-Middendorf (NLT) inne.

Die Unterarbeitsgruppe „Puten“ hat am 17.10.2018 ihre Arbeit aufgenommen und in den ersten Sitzungen ihr Arbeitsprogramm diskutiert, priorisiert und mit Meilensteinen, Maßnahmen und Zeithorizonten versehen. Dieses wurde am 02.04.2019 vom Lenkungsausschuss der Niedersächsischen Nutztierstrategie – Tierschutzplan 4.0 bestätigt.

Als prioritäres Ziel wird derzeit der Verzicht auf das Kürzen der Schnabelspitzen bei Puten angesehen. Meilensteine zur Zielerreichung sind z.B. die Initiierung vergleichender Untersuchungen zur Haltung unkupierter Hähne und Hennen unter wissenschaftlicher Begleitung, die Evaluierung der bereits erarbeiteten Empfehlungen zur Verringerung des Risikos von Federpicken und Kannibalismus auf Praxisbetrieben, die Erfassung von Tierschutzindikatoren zur Früherkennung von Federpicken und Kannibalismus und das Erfassen und Rangieren von Risikofaktoren. Die UAG plant einen diesbezüglichen Austausch mit laufenden Projekten. Außerdem wird der Dialog mit den Zuchtunternehmen fortgeführt, um auch den genetischen Aspekt auf das Verhalten zu berücksichtigen. Die UAG „Puten“ hat sich außerdem zum Ziel genommen, eine finanzielle Absicherung für die Tierhalter bei Verlusten, z. B. über eine „Fondlösung“ auszuarbeiten. Geplant sind außerdem weitere Untersuchungen zum Einfluss der Besatzdichte, der Gruppengröße und der Individualdistanz auf das Federpicken und Kannibalismus.

Für eine Ergänzung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Haltungsanforderungen für Puten einschließlich eines Sachkundenachweises für Tierhalter und –betreuer werden Mindestanforderungen für die Putenhaltung formuliert und die bereits in den bundeseinheitlichen Eckwerten für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen festgelegten Anforderungen an den Sachkundenachweis für Putenhalter und –betreuer einschließlich der Kenntnisse und Fähigkeit für die Tötung von kranken und verletzten Tieren im Bestand spezifiziert.

Ein weiteres, als wichtig erachtetes Ziel ist die Sicherstellung der Fußballengesundheit. Für eine einheitliche Beurteilung am Schlachthof wird ein externer Standard zur Kalibrierung der Kamerasysteme eingeführt. Die „Managementempfehlungen zur Erhaltung der Fußballengesundheit bei Mastputen“ werden unter besonderer Berücksichtigung der Einstreuqualität aktualisiert.

Für die Sicherstellung der Wasserversorgung in Hitzeperioden wurde das Merkblatt zur Vermeidung von Hitzestress bei Puten bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 fachlich überarbeitet und aktualisiert.

Für die Sicherstellung des sachgerechten Transportes von Puten ist bis Ende 2020 geplant, den aktuellen Status-quo von Fang- und Transportschäden unter Einbeziehung des Fangens und Verladens von Puten zu ermitteln, Ursachenforschung zu betreiben, das Verbesserungspotential zu erkennen und zu nutzen.

Als vorerst letztes, aber nicht unwichtiges Ziel des ersten Arbeitsprogrammes, das laufend ergänzt werden kann, wurde die Sicherstellung der Tiergesundheit bei gleichzeitiger Minimierung des Antibiotikaverbrauchs genannt. Dafür werden z.B. die Feststellungen im Rahmen der Antibiotika-Minimierung sowie der Entwicklung der Tiergesundheit einschließlich der Resistenzentwicklung evaluiert und der Dialog mit den Zuchtunternehmen zur „Robustheit“ der Puten geführt.

Merkblatt zur Vermeidung von Hitzestress bei Puten

mehrere Puten   Bildrechte: pixabay

AG Puten

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