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Öko-Modellregionen in Niedersachsen

Niedersachsen fördert aktuell sieben Öko-Modellregionen (ÖMR): Die ÖMR in Holzminden, Goslar, Uelzen, Hameln, Oldenburg, das Gebiet des Zweckverbandes Erholungsgebiet Hasetal und die ÖMR Göttingen.

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Einrichtung von Öko-Modellregionen (ÖMR) ein geeignetes Instrument sein können, um den Anteil ökologisch wirtschaftender landwirtschaftlicher Betriebe einschließlich des Marktanteils von Biolebensmitteln in der gesamten Wertschöpfungskette zu erhöhen („Öko-Modellregionen – eine Erfolgsgeschichte“ von Nicole Nefzger, Forschungsinst. f. Biologischen Landbau beim FiBL Deutschland, 2019).

Nachdem die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen diesen Projektansatz bereits seit einigen Jahren verfolgen, sind auch in Niedersachsen in 2020 die ersten vier ÖMR gestartet und bis Ende 2022 noch weitere vier ÖMR hinzugekommen. Übrigens wurden auch in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Sachsen inzwischen die ersten ÖMR ins Leben gerufen und werden dort aus öffentlichen Mitteln gefördert.


Bildrechte: ML

Im Bio-Segment übersteigt die Nachfrage nach regionalen Bioprodukten weiterhin das Angebot. Das gemeinsame Ziel von Land und Regionen ist es daher, das Bio-Angebot in und aus Niedersachsen zu steigern – mit innovativen Konzepten für die jeweilige Region.

Die sieben Projektträger können ihre Konzepte für ihre jeweilige Region umsetzen: Über drei Jahre lang werden sie mit jeweils bis zu 60.000 Euro pro Jahr vom Land unterstützt. Projektträger Öko-Modellregionen im Land sind die Landkreise Goslar, Hameln, Holzminden, Oldenburg und Göttingen sowie die Bezirksstelle Uelzen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal.

Was ist eine Öko-Modellregion?

Das Grundprinzip einer Öko-Modellregion (ÖMR) ist auf die Erhöhung des regionalen Anteils ökologisch wirtschaftender Betriebe ausgerichtet. Das betrifft zum einen die landwirtschaftliche Produktion, aber auch die Bereiche Verarbeitung, Vermarktung bis hin zur Gemeinschaftsverpflegung in öffentlichen Einrichtungen und Kantinen. Der Fokus liegt dabei auf kommunalen und regionalen Strukturen und Netzwerken. Weil sich für jede ÖMR andere Ausgangslagen und Voraussetzungen ergeben, muss jede Region ihr individuelles Konzept entwickeln, das auf die Akteurinnen und Akteure und Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten ist. Beispiele für Tätigkeitsfelder in Öko-Modellregionen sind etwa der Aufbau von bäuerlichen Liefergemeinschaften für den Lebensmitteleinzelhandel oder der Ausbau der Direktvermarktung zum Erhalt der regionalen Nahversorgung auf dem Land.

Warum braucht Niedersachsen Öko-Modellregionen?

Verbraucherinnen und Verbraucher wollen bewusster einkaufen und essen. Dafür müssen sie wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie produziert wurden. Viele setzen dabei auf Bio-Produkte, doch müssen sie hier oft auf Lebensmittel zurückgreifen, die nicht aus der Region stammen. Dabei bringt der ökologische Landbau viele positive Effekte: Er leistet wichtige Beiträge zum Schutz der biologischen Vielfalt, des Wassers, des Bodens und zum Tierwohl sowie für die Entwicklung des ländlichen Raumes.

Knapp 2.000 Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Niedersachsen verarbeiten in steigendem Umfang Bio-Erzeugnisse oder handeln damit und schaffen Arbeitsplätze (Stand 2022). In gut 2.600 Landwirtschaftsbetrieben wird ökologisch gewirtschaftet und knapp 148.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche wird für die Bio-Produktion genutzt – Tendenz steigend. Das Marktvolumen steigt und der Umsatz mit Biolebensmitteln und -getränken im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist in 2022 gegenüber 2021 zwar nochmals um über 3 % auf über 10 Mrd. € angestiegen (AMI, 2023). Unter Einbeziehung sonstiger Einkaufstätten, wie z.B. die Bäckereien und den Naturkosthandel, gab es allerdings in 2022 aufgrund der bekannt schwierigen Rahmenbedingungen, welche sich auch auf die Lebensmittelbranche ausgewirkt haben, gegenüber 2021 einen leichten Rückgang bei den Gesamtausgaben für Bio-Lebensmittel auf rund 15,5 Mrd. €.

Dennoch werden die Wertschöpfungspotentiale bei Bio-Lebensmitteln von der regionalen Ökolandwirtschaft nicht im möglichen Umfang genutzt, da selbst bei heimischen Bio-Lebensmitteln, z. B. Möhren, Zwiebeln, Frühkartoffeln und Butter, der Importanteil bis zu 40 % beträgt. Dieser Entwicklung will das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen (ML) mit der Ausweisung von Öko-Modellregionen entgegenwirken, indem dabei z. B. Konzepte zur Erhöhung der Akzeptanz und des Marktanteils für regionale Bioprodukte gefördert werden.

Weitere Informationen zum Bereich Ökologischer Landbau finden Sie hier.

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und nähere Informationen zu den ÖMR

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und nähere Informationen zu den einzelnen Öko-Modellregionen finden Sie in dem zum Herunterladen beigefügten Flyer „Kontakte der niedersächsischen ÖMR“.

Das Logo der Öko-Modellregionen Niedersachsen   Bildrechte: ML

Das Logo der Öko-Modellregionen Niedersachsen

Flyer ÖMR

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und nähere Informationen zu den einzelnen Öko-Modellregionen finden Sie im Flyer „Kontakte der niedersächsischen ÖMR“.

  Flyer Öko-Modellregionen (6.5.2024)

Ansprechpartner/-in:

Sarah Wittkamp
Telefon: 05 11/1 20-23 20
Telefax: 05 11/1 20 99 23 20
E-Mail: Sarah.Wittkamp
@ml.niedersachsen.de

Johann Niedermeier
Telefon: 05 11/1 20-20 44
Telefax: 05 11/1 20 99 20 44
E-Mail: Johann.Niedermeier
@ml.niedersachsen.de

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Calenberger Str. 2
30169 Hannover

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